Zusammenfassung
Auch in dieser für jeden andern gewiß überaus unglücklichen Lebensperiode fehlte ihm ein hohes Selbstvertrauen und eine Gemütsruhe und jene Freudigkeit nicht, die nur eine ungemeine Geisteskraft und eine ununterbrochene Geistesrichtung auf das Höchste gewähren können. Beide besaß Paul; und durch sie vermochte er alle Gedanken, die sich auf die unwillkommenen Äußerlichkeiten des menschlichen Lehens beziehen, mit Blitzesschnelle abzuschneiden und alle Not, in der er war, und die ihn umgab und täglich zunahm, als sei sie nicht da oder nie dagewesen, wobei er zuweilen mit einer schmerzlichen Bewegung der Hand über die Stirne einen Ideengang, den er beseitigen wollte, gleichsam ab- und hinwegstreifte. Auch bei körperlichen Leiden tat er dies, z. B. bei heftigem Kopfschmerz, von dem er (zumal in den dreißiger Jahren seines Lebens) sehr und auf eine Weise geplagt war, daß er das Haupt in gerader und steifer Richtung emporhalten mußte, um jede Bewegung desselben und dadurch die Vermehrung der Schmerzen zu vermeiden. Nur an dieser Kopfhaltung erkannte man seine Leiden, während er mit Ruhe und Heiterkeit, wie sonst, an der Unterhaltung Anteil nahm und sie witzig und humoristisch belebte.
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Berend, E. (1956). Leipzig, Universität (1781 bis 1784). In: Berend, E. (eds) Jean Pauls Persönlichkeit in Berichten der Zeitgenossen. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02829-7_3
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Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
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