Zusammenfassung
»Ich weiß nicht, was ich mir als das Gute vorstellen soll, wenn ich die Lust des Geschmackes, die Lust der Liebe, die Lust des Ohres beiseite lasse, ferner: die angenehmen Bewegungen, die durch den Anblick einer Gestalt erzeugt werden … und was sonst noch für Lustempfindungen im gesamten Menschen durch irgendein Sinnesorgan entstehen.« Lust! Lust! Lust! Dazu noch ausdrücklich sinnliche Lust, und das nicht zu knapp: soll sie doch den »gesamten Menschen« erfüllen! Wir begreifen, daß derartigen Äußerungen schon 300 Jahre vor Christi Geburt heftig widersprochen worden ist. Es gab noch keine Psychoanalyse, und der antike Weise mit seinem »Lustprinzip« scheut sich nicht, unumwunden zu erklären: »Ursprung und Wurzel alles Guten ist die Lust des Bauches; denn auch das Weise und Subtile bezieht sich darauf. Tugenden wählt man wegen der Lust, nicht wegen ihrer selbst, so wie auch die Medizin wegen der Gesundheit.«
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Giesz, L. (2001). Epikur. In: Philosophische Spaziergänge. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02826-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02826-6_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-02826-6
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