Zusammenfassung
»Als eine ewige Autobiographin, eine im eigenen Umkreis befangene Schreiberin, werde ich, wenn überhaupt, in die Literaturgeschichte eingehen, und mit Recht. Denn meine Erfindungsgabe ist gering. Ich sehe und höre, reiße die Augen auf und spitze die Ohren, versuche, was ich sehe und höre, zu deuten, hänge es an die große Glocke, bim bam.« (III, 827) Mit aufmüpfigem Witz und doch zugleich melancholischem Understatement hat Marie Luise Kaschnitz sich in dieser gegen Ende ihres Lebens entstandenen, aber erst aus ihrem Nachlaß veröffentlichten Aufzeichnung selbst porträtiert und damit dem nachgeborenen Chronisten scheinbar die Arbeit abgenommen.
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Notizen
Friedrich Hölderlin: Werke und Briefe. 2 Bde. (Hg.) Friedrich Beißner und Jochen Schmidt. Frankfurt/M. 1969, Bd. 1, S. 48.
Franz Kafka: Gesammelte Werke in zwölf Bänden. Nach der Kritischen Ausgabe hg. von Hans-Gerd Koch. 12 Bde., Bd. 9: Tagebücher, Bd. 1: 1909–1912, in der Fassung der Handschrift. Frankfurt/M. 1994, S. 15.
Gilles Deleuze: Unterhandlungen 1972–1990. Frankfurt/M. 1993, S. 16.
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Schweikert, U. (2001). Vom Ich zu den Vielheiten des Ich Zur autobiographischen Prosa von Marie Luise Kaschnitz. In: Göttsche, D. (eds) »Für eine aufmerksamere und nachdenklichere Welt«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02825-9_2
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