Zusammenfassung
Ein vielzitierter Topos über die Romantiker spricht von deren Interesse an der Nachtseite des menschlichen Wesens. Dieses entsprang erst in zweiter Linie einer Freude am Épater le bourgeois, am Bürgerschreck. Vor allem war es eine Ahnung, vielleicht ein Wissen, das Unbewußte berge den Quell der künstlerischen Kreativität selbst und sei der letzte Zufluchtsort vor der Inhumanität der modernen Maschinenwelt. Freilich: aus heutiger Sicht lebten sie in idyllisch anmutenden Klein-Welten, aber wenn sie auch in vielem tatsächlich Utopisten waren, die Künstler erkannten in den ersten Eisenrössern, die durch die Landschaft dampften, und in den ersten rauchenden Hochöfen instinktiv, daß die Zeit der schönen Seele als eines allgemeinen Ideals der Menschenbildung sich dem Ende zuneigte. Wer aber ist sie dann, die Seele?
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Weiterführende Literatur
Hector Berlioz, Memoiren, übers. von Elly Ellès, Leipzig 1905
Hector Berlioz, Literarische Werke, Band 6, Musikalische Streifzüge, übers, von Elly Ellès, Leipzig 1912
Heinz Becker (Hg.), Die »Couleur locale« in der Oper des 19. Jahrhunderts, Regensburg 1976
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Schmusch, R. (2002). Couleur Berliozienne Zur Klangfarbenästhetik Hector Berlioz’. In: Krellmann, H., Schläder, J. (eds) »Die Wirklichkeit erfinden ist besser«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02817-4_7
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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