Zusammenfassung
»Im Intermezzo habe ich alles so gemacht, wie Sie es gewünscht haben«, schrieb Peter Tschaikowsky 1890 an Iwan Alexandrowitsch Wsewoloshsky, den Intendanten des St. Petersburger Hoftheaters, der ihm den Auftrag für Pique Dame erteilt hatte.1 Nicht zuletzt wegen dieser Briefstelle gilt das Schäferspiel, das junge Adelige während des Festes eines Würdenträgers zur Zeit der Zarin Katharina II. im zweiten Akt der Oper als Theater auf dem Theater aufführen, als bloße Konzession an den Zeitgeschmack, derer sich Tschaikowsky ohne innere Anteilnahme entledigt habe. Bis vor kurzem betrachtete man diese Einlage vielfach als konventionellen Ballast, der ohne Beziehung zum eigentlichen Konflikt nur die Handlung unterbreche und daher häufig gestrichen wurde. Einige Klavierauszüge enthalten das Schäferspiel sogar überhaupt nicht oder nur in einer Kurzfassung.
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Weiterführende Literatur
Reinhard Lauer, Geschichte der russischen Literatur. Von 1700 bis zur Gegenwart, München 2000
Lucinde Braun, Studien zur russischen Oper im späten 19. Jahrhundert (Tschaikowsky-Studien, Band 4), Mainz u.a. 1999
David Brown, Tchaikovsky. A Biographical and Critical Study, 4 Bände, London 1978–1991
James Parakilas, Musical Historicism in The Queen of Spades, in: Alexandar Mihailovic, Tchaikowsky and his Contemporarys. A Centennial Symposium, Westport und London 1999
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Braunmüller, R. (2002). Reflektierte Musik Die Zitaten-Technik in Tschaikowskys Pique Dame. In: Krellmann, H., Schläder, J. (eds) »Die Wirklichkeit erfinden ist besser«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02817-4_38
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