Zusammenfassung
Das Verfügungsrecht über den eigenen Körper und das eigene Leben wurde und wird in der unsere Kultur prägenden christlichen Tradition nicht uneingeschränkt anerkannt. Die daraus resultierende soziale Ächtung des Suizids gestaltete sich sowohl in ihrer Ausformung als auch in ihrer Intensität sehr unterschiedlich.
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Notizen
Matthias Inhofer, Der Selbstmord. Historisch-dogmatische Abhandlung, Augsburg 1886, 122–132.
Hierzu: J. C. G. Strachan, Who forbid Suicide in Plato’s Phaedo 62 b? in: The Classical Quaterly 20.1970, 216–218.
Eberhard Schmidt, Die Kriminalpolitik Preußens unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II., Berlin 1914, 40.
Ferdinand Willenbücher, Die strafrechtsphilosophischen Anschauungen Friedrichs des Großen, Strafrechtl. Abhandlungen, H. 4, 1904, 44.
Christhard G. Neubert, Wandlungsprozesse des evangelischen Bestattungsrituals. Anmerkungen zur Sepulkralkultur in Deutschland zwischen 1750–1850, in: Vom Kirchhof zum Friedhof. Wandlungsprozesse zwischen 1750 und 1850, Kassel 1984, 70ff. Rainer Volp, Der Tod im Leben. Todesanschauungen um 1800, in: Wie die Alten den Tod gebildet. Wandlungen der Sepulkralkultur 1750–1850, hg. v. Hans-Kurt Boehlke, Kassel 1979, 7–16.
C. G. Wächter, Revision der Lehre von dem Selbstmorde, in: Neues Archiv des Criminalrechts 10.1828, 650.
Nach diesbezüglichen Debatten 1852 und 1854 verabschiedete die Eisenacher Konferenz der deutschen evangelischen Landeskirchen 1857 einen Beschluß, demzufolge beim Begräbnis eines jeden in der kirchlichen Gemeinschaft Verstorbenen die geistliche Begleitung obligatorisch sein sollte. Daß dies in den folgenden Jahrzehnten z.gr.T. realisiert worden war, stellte man 1912 befriedigt fest. Evangelisches Zentralarchiv Berlin (EZA) 1/A/1 /268. Vgl. Merkel, Bestattung, in: TRE, 743–757.
C. A. Nitzsch, Praktische Theologie, Bd.3, Bonn 1867, 171. Neben seiner Professur war Nitzsch (1787–1868) auch als Probst in St. Nicolai tätig. Zur theologischen Einordnung Nitzschs, der zu den Vertretern der sog. Vermittlungstheologie gezählt wird: Felix Flückiger/Wilhelm Anz, Theologie und Philosophie im 19. Jahrhundert. Ein Handbuch hg. v. Bernd Moeller, Göttingen 1975, P11f. und P44f.
Senatspräsident Dr. Schultzenstein, Der Selbstmord im Rechte, insbesondere die Beerdigung eines Selbstmörders, in: Deutsche Juristen-Zeitung 12.1907, 1308–1312. Max Berner, Das Bestattungswesen in Preußen. Eine Darstellung unter Würdigung von Theorie und Praxis, Berlin 1932, 125–129.
Margaret P. Battin, The Death Debate. Ethical Issues in Suicide, Prentice Hall 1996, 4.
Hans W. Gruhle, Selbstmord, in: Handwörterbuch der medizinischen Psychologie, hg. v. Karl Birnbaum, Leipzig 1930, 535.
Bernd Rehbach, Bemerkungen zur Geschichte der Selbstmordbestrafung. Einige rechtshistorische Aspekte der Sterbehilfe, in: Deutsche Richterzeitung, 7.1986, 241–247.
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Baumann, U. (2001). Die lange Dauer der kirchlichen Macht — Die Frage der Totenbestattung. In: Vom Recht auf den eigenen Tod. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02814-3_2
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