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Vom wissenschaftlichen Umgang mit den Leerstellen im biographischen Material

Ein Werkstattbericht am Beispiel Irmgard Keuns

  • Chapter
Jahrbuch für Frauenforschung 2001
  • 102 Accesses

Zusammenfassung

Einleitend möchte ich den Blick auf vier Mädchen richten, die zu Anfang des Jahrhunderts geboren wurden: Aloysia Fleißer (*1901), Irmgard Keun (*1905), Erika Mann (*1905), Johanna Arendt (*1906). Diese vier Mädchen wuchsen in denkbar unterschiedliche soziale und — wenn überhaupt — konfessionelle Milieus hinein. Die Kriegsjahre bestimmten ihre Adoleszenz, die Umbrüche nach der Kapitulation des wilhelminischen Reiches prägten ihr Erwachsenwerden, ihre weibliche Sozialisation und ihre intellektuelle Formung. Am Ende der Weimarer Republik hatten sich alle vier bereits einen Namen als Autorinnen gemacht. Das Jahr 1933 zeichnet sich in allen vier Lebensläufen als Zäsur, wenn auch eine unterschiedlich gefärbte, ein. Sie sind uns am Ende des Jahrhunderts, zum Teil nach langen Phasen des Vegessens, als Repräsentantinnen weiblichen Schreibens, Denkens und politischen Handelns bekannt, ihre Lebens- und Werkgeschichten somit Gegenstand biographischen Schreibens, unter welch unterschiedlichen Voraussetzungen aber, das sollen diese Beispiele zeigen.

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Anmerkungen

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Irmela von der Lühe Anita Runge

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Häntzschel, H. (2001). Vom wissenschaftlichen Umgang mit den Leerstellen im biographischen Material. In: von der Lühe, I., Runge, A. (eds) Jahrbuch für Frauenforschung 2001. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02797-9_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02797-9_9

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01844-1

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