Zusammenfassung
Was eigentlich erlaubt es, Hunding und Hagen im Rahmen einer Darstellung der Figuren des Ring in einem Atemzug zu nennen und sie zusammen zu behandeln? Sie sind nicht miteinander verwandt und stehen auch in keiner für den Fortgang des Geschehens bedeutsamen Beziehung zueinander. Sie treten nicht zusammen auf, interagieren dementsprechend auch nicht miteinander, weder in Liebe noch in Haß, weder kooperierend noch konkurrierend, und obendrein gehören sie auch noch verschiedenen Entwicklungsetappen des im Ring berichteten Geschehens an. Hunding und Hagen, Frickas Knecht und Alberichs Sohn, haben, so möchte man meinen, nichts miteinander zu tun.
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Anmerkungen
Georg Bernard Shaw, Ein Wagner-Brevier. Kommentar zum Ring, Frankfurt/M. 1973; S. 111, für Shaw verkörpert Hagen die Wagnersche Variante des klassischen Opernschurken; ebenda, S. 99.
So etwa Udo Bermbach, Der Wahn des Gesamtkunstwerks. Richard Wagners politisch-ästhetische Utopie, Frankfurt/M. 1994, S. 290 ff.
Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen. Erzählt, erläutert und kommentiert, München 1995, S. 120
Auch Dieter Borchmeyer, Das Theater Richard Wagners. Idee-Dichtung-Wirkung, Stuttgart 1982, S. 245
Dagegen hat Carl Dahlhaus, Richard Wagners Musikdramen, Zürich und Schwäbisch Hall 1985, S. 133
Ähnlich bereits Peter Wapnewski, Die Oper Richard Wagners als Dichtung, in: Richard-Wagner-Handbuch, hg. von Ulrich Müller und Peter Wapnewski, Stuttgart 1986, S. 298.
vgl. Peter Wapnewski, Der traurige Gott. Rchard Wagner in seinen Helden, München 1982, S. 146 f., 152 f.
vgl. Wolfgang Golther, Handbuch der germanischen Mythologie (1908), Kettwig 31987, S. 161.
vgl. dazu auch Herbert Huber, Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Weinheim 1988, S. 178 f.
Robert Donington, Richard Wagners Ring des Nibelungen und seine Symbole. Musik und Mythos. Aus dem Englischen von J. Schulte, Stuttgart 1995, S. 94.
Hans-Joachim Bauer, Reclams Musikführer Richard Wagner, Stuttgart 1982, S. 261.
Richard Wagner, Die Walküre. Kompletter Text und Erläuterungen, verfaßt und hg. von Kurt Pahlen, München 1982, S. 304.
Hans-Peter Hasenfratz, Die religiöse Welt der Germanen, Freiburg u. a. 1982, S. 49
Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Vorlesungen über die Ästhetik III. Werke in 20 Bdn., Frankfurt/M. 1970, Bd. 15, S. 549.
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Münkler, H. (2001). Hunding und Hagen. In: Bermbach, U. (eds) »Alles ist nach seiner Art«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02795-5_8
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