Skip to main content

Alberich und Mime

Zwerge, Gecken, Außenseiter

  • Chapter
Book cover »Alles ist nach seiner Art«
  • 84 Accesses

Zusammenfassung

Im Rahmen des Versuchs einer vollständigen philosophischen Deutung des Ringmythos von Dr. Felix Gross, damals Privatsekretär von Houston Stewart Chamberlain, konnte man 1910 in den Bayreuther Blättern im Anschluß an Alberichs Drohung »Euch Göttliche fang’ ich mir alle! … Mit Golde gekirrt, / Nach Gold nur sollt ihr noch gieren!«1 lesen: »Wem fielen da nicht unsere Zeiten ein, die manchmal schon ganz bedenklich jenem Alberich’schen Ideale sich nähern, … der Kampf zwischen Wotan und Alberich tobt noch heute mitten unter uns und er tobt heftiger und unentschiedener als je. Es ist der große Kampf zwischen edlem und unedlem Menschentum, der in der Weltgeschichte als Kampf zwischen phoenikisch-karthagischer Zivilisation und griechisch-römischer Kultur begann, der nach dem Verschwinden der Griechen und Römer unter aegyptisch-syrischer Mestitzen-herde gegen diese sowie ihre Verbündeten Rom und Juda von den Germanen weitergeführt wird, und dem es vielleicht bestimmt ist, in ferner Zukunft zwischen Weissen, Gelben und Schwarzen zur endgiltigen(!) Entscheidung zu kommen.«2

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. Houston Stewart Chamberlain, Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts, 2 Bde., München 1899.

    Google Scholar 

  2. Houston Stewart Chamberlain, Briefe 1882–1924 und Briefwechsel mit Kaiser Wilhelm II., München 1928, 2 Bde., Bd. II, S. 143

    Google Scholar 

  3. Vgl. auch Arnold Künzli, Politische Theorien als Identitätsprothesen. Am Beispiel von Leben und Werk Houston Stewart Chamberlains, in: Gaetano Benedetti (Hg), Ein Inuk sein: interdisziplinäre Vorlesungen zum Problem der Identität, Göttingen 1986, S. 92 ff.

    Google Scholar 

  4. Peter Pulzer, Die Wiederkehr des alten Hasses, in: Deutsch-Jüdische Geschichte in der Neuzeit, hrsg. im Auftrag des Leo Baeck Instituts von Michael A. Meyer unter Mitwirklung von Michael Brenner, Bd. III: Umstrittene Integration 1871–1918, München 1997, S. 247.

    Google Scholar 

  5. Cosima Wagner, Die Tagebücher, Band II, 1878–1883, Ediert und kommentiert von Martin Gregor-Dellin und Dietrich Mack, München/Zürich 1977, S. 1051.

    Google Scholar 

  6. Harry Kupfer, Gespräch über Richard Wagner zum 100. Todestag des Komponisten, in: Dieter Krantz, Der Regisseur Harry Kupfer ›Ich muß Oper machen‹, Kritiken, Beschreibungen, Gespräche, Berlin 1988, S. 104.

    Google Scholar 

  7. Jürgen Flimm, in: Basler Zeitung, 15./l6. Juli 2000, Nr. 163, S. 39.

    Google Scholar 

  8. Franz Fühmann, Das mythische Element in der Literatur, in: ders., Essays, Gespräche, Aufsätze 1964–1981, Rostock 1981, S. 129.

    Google Scholar 

  9. Udo Bermbach, Ueber den Zwang, Rchard Wagner immer wieder zu nazifizieren, in: Musik & Aesthetik, 1. Jg., Heft 3, Juli 1997, S. 90.

    Google Scholar 

  10. Robert Escarpit, Das Buch und der Leser, Köln und Opladen 1966, S. 119.

    Google Scholar 

  11. Karel Kosik, Historismus und Historizismus, in: Peter Uwe Hohendahl, Sozialgeschichte und Wirkungsästhetik. Dokumente zur empirischen und marxistishen Rezeptionsforschung, Frkf. 1974, S. 206.

    Google Scholar 

  12. Wolfgang Golther, Handbuch der germanischen Mythologie, Leipzig 1895, S. 135.

    Google Scholar 

  13. Volker Mertens, Richard Wagner und das Mittelalter, in: Richard-Wagner-Handbuch, hg. von Ulrich Müller und Peter Wapnewski, Stuttgart 1986, S. 37.

    Google Scholar 

  14. Jürgen Kühnel, Richard Wagners Ring des Nibelungen. Stoffgeschichtliche Grundlagen. Dramaturgische Konzeption, Szenische Realisierung, Siegen 1991, S. 10.

    Google Scholar 

  15. Hans Mayer, Wagners Ring als bürgerliches Parabelspiel, in: ders., Anmerkungen zu Rchard Wagner, Frankfurt/M. 1966, S. 100 ff.

    Google Scholar 

  16. Udo Bermbach, Der Wahn des Gesamtkunstwerks. Richard Wagners politischästhetische Utopie, Frankfurt/M. 1994, S. 84.

    Google Scholar 

  17. Vgl. dazu auch David J. Levin, Die Dramaturgie der Alterität, in: Saul Friedländer/Jörn Rüsen (Hg), Richard Wagner im Dritten Reich, München 2000, S. 92 ff.

    Google Scholar 

  18. Udo Bermbach, Die Destruktion der Institutionen. Zum politischen Gehalt des Ring, in: ders.(Hg), In den Trümmern der eigenen Welt. Richard Wagners Der Ring des Nibelungen, Berlin, Hamburg 1989, S. 125.

    Google Scholar 

  19. Peter Wapnewski, Der traurige Gott. Rchard Wagner in seinen Helden, München 1982, S. 130.

    Google Scholar 

  20. Peter Wapnewski, Weißt du wie das wird …? Richard Wagner Der Ring des Nibelungen. Erzählt, erläutert und kommentiert, München, Zürich 1995, S. 69.

    Google Scholar 

  21. Patrice Chéreau, Anhang, in: ders. u. a. (Hg), Der Ring. Bayreuth 1976–1980, S. 126.

    Google Scholar 

  22. Alexander von Zemlinsky, Der Zwerg, Klavierauszug mit Text von Heinrich Jalo wetz, Universal-Edition Wien 1921, S. 9.

    Google Scholar 

  23. Vgl. auch die neue Textfassung von Adolf Dresen unter dem Titel ›Der Geburtstag der Infantin‹. Düsseldorf 1984 (Beilage zur Schallplattenfassung unter Gerd Albrecht).

    Google Scholar 

  24. Ausführlich dazu Stefan Bodo Würffel, Der andere Mime. Eine Märchenfigur bei Wagner und Zemlinsky, in: Die Musikforschung 46, 1993, Heft 1, S. 32 ff.

    Google Scholar 

  25. Theodor W. Adorno, Versuch über Wagner, in: ders., Gesammelte Schriften, Bd. 13, Frankfurt/M. 1971, S. 22.

    Google Scholar 

  26. Otto Strobel, Skizzen und Entwürfe zur Ring-Dichtung. Mit der Dichtung Der junge Siegfried, München 1930, S. 99.

    Google Scholar 

  27. Hagen Schulze, Gibt es überhaupt eine deutsche Geschichte?, Berlin 1989, S. 28.

    Google Scholar 

  28. Friedrich Heinrich von der Hagen (Hg), Der Nibelungen Lied, Berlin 1807, S. 2.

    Google Scholar 

  29. Ernst Moritz Arndt, Über Volkshaß und über den Gebrauch einer fremden Sprache, in: Grenzfälle. Über neuen und alten Nationalismus, hg. von Michael Jeismann und Henning Ritter, Leipzig 1993, S. 328 u. 332.

    Google Scholar 

  30. Helmut Brackert, Heldische Treue, heldische Tapferkeit, heldisches Schicksal. Die Rezeptionsgeschichte des Nibelungenliedes, in: Mittelalterliche Texte in der Schule, hg. von Helmut Brackert, Hannelore Christ und Horst Holzschuh, München 1973, S. 87.

    Google Scholar 

  31. Friedrich Nietzsche, Unzeitgemässe Betrachtungen, Erstes Stück: David Strauss, der Bekenner und der Schriftsteller. Mit einem Nachwort, einer Zeittafel zu Nietzsche, Anmerkungen und bibliographischen Hinweisen von Peter Pütz, München 1992, S. 7.

    Google Scholar 

  32. Georg Schott, Die ›beiden Welten‹ im Ring des Nibelungen, in: Offizieller Bayreuther Festspielführer 1937, Bayreuth 1937, S. 125 u. 128.

    Google Scholar 

  33. Alois Höfler, Die Weltmächte und die Welttragödie, ein Satyrspiel im Großen, in: Bayreuther Blätter, 43. Jahrgang 1920, S. 1 ff.

    Google Scholar 

  34. Shulamit Volkow, Jüdisches Leben und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert, München 1990.

    Google Scholar 

  35. Otto Glagau, Der Bankerott des Nationalliberalismus und die ›Reaction‹, Berlin 1878, S. 71.

    Google Scholar 

  36. Paul Bekker, Richard Wagner. Das Leben im Werke, Berlin 1924.

    Google Scholar 

  37. Thomas Mann, Leiden und Größe Richard Wagners, in: Neue Rundschau 44, 1933, S. 450–501

    Google Scholar 

  38. Antoine Goléa, Gespräche mit Wieland Wagner, Salzburg 1968, S. 82 f.

    Google Scholar 

  39. Dieter Schickling, Abschied von Walhall. Richard Wagners erotische Gesellschaft, Stuttgart 1983, S. 303 f.

    Google Scholar 

  40. Herbert Kilian, Gustav Mahler in den Erinnerungen von Natalie Bauer-Lechner, Hamburg 1984, S. 122.

    Google Scholar 

  41. Hans Rudolf Vaget, Wagner, Anti-Semitism, and Mr. Rose: Merkwiird’ger Fall!, in: The German Quaterly 66, Nr. 2 (Frühling 1993), Forum, S. 222.

    Article  Google Scholar 

  42. Dieter Borchmeyer/Ami Maayani/Susanne Vill (Hg), Richard Wagner und die Juden, Stuttgart 2000

    Google Scholar 

  43. Saul Friedländer/Jörn Rüsen (Hg), Wagner im Dritten Reich, München 2000.

    Google Scholar 

  44. Thomas Mann, Deutschland und die Deutschen, in: ders., Essays, Bd. 5, hg. v. Hermann Kurzke und Stephan Stachorski, Frankfurt/M. 1996, S. 279.

    Google Scholar 

  45. Ulrich Schreiber, Die Kunst der Oper. Geschichte des Musiktheaters, Bnd II, Das W.Jahrhundert, Frankfurt/M. 1991, S. 511.

    Google Scholar 

  46. Erich Rappl, Einführung in die musikdramatische Symphonik, in: Richard Wagner. Sein Gesamtwerk, hg. v. Erich Rappl, 1. u. 2. Bd., Der Ring des Nibelungen, München 1954, S. 94 f.

    Google Scholar 

  47. Michael Lewin, Gespräch mit Harry Kupfer, in: ders., Der Rng. Bayreuth 1988–1992, Hamburg 1991, S. 108.

    Google Scholar 

  48. Dan Diner (Hg), Zivilisationsbruch. Denken nach Auschwitz, Frankfurt/M. 1988.

    Google Scholar 

  49. Hans Mayer, Außenseiter, Frankfurt/M. 1975, S. 11 u. 13.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Udo Bermbach

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2001 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Würffel, S.B. (2001). Alberich und Mime. In: Bermbach, U. (eds) »Alles ist nach seiner Art«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02795-5_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02795-5_7

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01840-3

  • Online ISBN: 978-3-476-02795-5

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics