Zusammenfassung
Siegfried, der nordische Sigurd, ist bekanntlich eine der Hauptgestalten der germanisch-deutschen Heldensage. Seine Taten und sein Tod bilden zusammen mit dem Untergang der Burgunden den Inhalt der Nibelungensage. Alle Versuche, ihn mit einer historischen Gestalt zu identifizieren — etwa mit dem 575 n.Ch. ermordeten ostfränkischen König Sigibert I. oder gar mit dem Varus-Bezwinger Arminius — sind mehr oder weniger gescheitert, obwohl Reminiszenzen an die merowingisch-fränkische Geschichte in der Überlieferung der Siegfried-Gestalt nicht ganz von der Hand zu weisen sind.
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Anmerkungen
Zum Vorstehenden vgl. bes. Joachim Heinzle, Siegfried, in: Lexikon des Mittelalters. Bd. VIII. München 1995, Spalte 1862 ff.
sowie Elisabeth Frenzel, Stoffe der Weltliteratur. Stuttgart 1976 u. ö., S. 549 ff. (Nibelungen) und die dort angegebene Forschungsliteratur.
Vgl. dazu die ausführlichen Nachweise bei Elizabeth Magee: Richard Wagner and the Nibelungs. Oxford 1990.
Zu diesen Bezügen vgl. Udo Bermbach, Der Wahn des Gesamtkunstwerks. Richard Wagners politisch-ästhetische Utopie. Frankfurt/M. 1994, bes. S. 276 ff.
Vgl. dazu die Nachweise bei John Deathridge, Martin Geck, Egon Voss, Wagner Werkverzeichnis. Mainz 1986, S. 329 f.
Richard Wagner, Mein Leben. Hrsg. v. Martin Gregor-Dellin. München 1976 f., S. 390.
Vgl. dazu die grundlegenden Ausführungen von Petra-Hildegard Wilberg, Richard Wagners mythische Welt. Versuche wider den Historismus. Freiburg i. Br. 1996, S. 77 ff.
Jan de Vries, Heldenlied und Heldensage, Bern 1961, S. 266.
Vgl. dazu etwa die Forschungen von Mircea Eliade, zumal: Kosmos und Geschichte. Der Mythos der ewigen Wiederkehr. Frankfurt a. M. 1984.
Jan de Vries, Heldenlied und Heldensage, Bern 1961, S. 91.
Hier und im folgenden greife ich auf Ausführungen in meinem Aufsatz zurück: Wagners Mythos vom Anfang und Ende der Welt, in: Udo Bermbach/Dieter Borchmeyer (Hg.): Der Ring des Nibelungen. Ansichten des Mythos. Stuttgart/Weimar 1995, S. 1 ff.
Vgl. dazu Dieter Borchmeyer, Das Theater Richard Wagners. Idee, Dichtung, Wirkung. Stuttgart 1982, S. 348.
vgl. Jakob Grimm, Deutsche Mythologie, Graz 1968, Bd. II, S. 546 ff.
Vgl. dazu Blanka Horacek, Wesenszüge der Liebe in mittelhochdeutscher Dichtung und in Musikdramen Richard Wagners, in: Geist und Zeit. Wirkungen des Mittelalters in Literatur und Sprache. Festschrift f. Roswitha Wisniewski zu ihrem 65. Geburtstag. Frankfurt/M. 1991, S. 355 ff.
Peter Wapnewski, Siegfried singt sein letztes Lied. Zur zweiten Szene des dritten Aufzugs der Götterdämmerung, in: Harald Haferland/Michael Mecklenburg (Hg), Erzählungen in Erzählungen. Phänomene der Narration in Mittelalter und Früher Neuzeit. München 1997, S. 445 ff., hier S. 447.
Zitiert nach Curt von Westernhagen, Die Entstehung des Ring. Zürich 1973, S. 187.
Otto Strobel (Hg): Skizzen und Entwürfe zur Ring-Dichtung. München 1939, S. 84.
Vgl. dazu die ausführlichen Nachweise bei Wolfgang Osthoff, Richard Wagners Buddha-Projekt Die Sieger. Seine ideellen und strukturellen Spuren in Ring und Parsifal, in: Archiv für Musikwissenschaft XL (1983), S. 189 ff., hier S. 204 ff.
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Borchmeyer, D. (2001). Siegfried. In: Bermbach, U. (eds) »Alles ist nach seiner Art«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02795-5_4
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