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»Des Sehens selige Lust«

Einige Stationen der Ring-Deutungen seit 1876

  • Chapter
»Alles ist nach seiner Art«
  • 83 Accesses

Zusammenfassung

Im Jahre 1876 ging der Ring des Nibelungen anläßlich der Eröffnung des Bayreuther Festspielhauses erstmals als Zyklus über die Bühne. Die Resonanz war gespalten, aber das änderte nichts daran, daß das Werk bald eine weite Verbreitung fand. Angelo Neumanns ›wanderndes Wagnertheater‹ führte den Zyklus 1882/83 in 22 europäischen Städten auf und in den nachfolgenden Jahren wurde die Tetralogie mehr und mehr zu einem Repertoirestück nicht nur großer Häuser, sondern auch kleinerer Hoftheater. 1906 etwa gab es in 33 Theatern insgesamt 68 Aufführungen und noch 1932/33 spielten 16 Theater den Ring, auch kleine Bühnen wie Coburg, Mainz, Bremen, Breslau und Königsberg.2

Ich glaube, daß das Theater der Ort ist,

wo Ideen sich verkörpern,

wo Abstraktionen, Ideologien und Dialektiken

anschaulich gemacht werden und gezeigt werden können.

Patrice Chéreau, Bayreuther Programmhefte IV/1977

Die Überschrift entstammt der Walküre, 1. Aufzug, 1. Szene (Siegmund: »Kühlende Labung/ gab mir der Quell,/ …/ das Aug’ erfreut/ des Sehens selige Lust.« Der Beitrag wurde in einer leicht verkürzten Fassung erstmals veröffentlicht im Programmbuch der Bayreuther Festspiele 2000, S. 44 ff.

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Anmerkungen

  1. Zu den Angaben vgl. Dietrich Mack (Hg), Theaterarbeit an Wagners Bing, München 1978, S. 10.

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  2. Ebenso Oswald Georg Bauer, Richard Wagner. Die Bühnenwerke von der Uraufführung bis heute, Frankfurt/M. 1982, bes. S. 183 ff.

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  12. Zu Porges vgl. Annette Hein, Es ist viel Hitler in Wagner. Rassismus und antisemitische Deutschtumsideologie in den ›Bayreuther Blättern‹ (1878–1938), Tübingen 1996, S. 81 — mit weiteren Hinweisen.

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  18. Dazu Carl Dahlhaus, Über den Schluß der Götterdämmerung, in: derselbe (Hg), Richard Wagner. Werk und Wirkung, Regensburg 1971, S. 97 ff.

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  24. Felix Gross, II. Vortrag (zum Ring), in: BBl, 1908, Bd. 31, S. 194, erste Fußnote.

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  25. Felix Gross, IV. Vortrag (zum Ring), in: BBl. 1910, Bd. 33, S. 37.

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  26. Es handelt sich um den Aufsatz von Alois Höfler, Die Weltmächte und die Welttragödie, ein Satyrspiel im Großen, in: BBl. 1920, Bd. 43, S. 1 ff.

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  30. Vgl. dazu etwa die Literaturangaben in: Ulrich Müller/Peter Wapnewski (Hg), Richard-Wagner-Handbuch, Stuttgart 1986, S. 868 ff., wo — nach Jahren geordnet — die entsprechenden Titel zusammengestellt sind.

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  32. Dazu lassen sich u. a. zählen Kurt Overhoff, Wagners Nibelungen-Tetralogie. Eine zeitgemäße Betrachtung, Salzburg/ München 1976

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  33. Franz Winkler, Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, verbunden mit einer Betrachtung über Parsifal — das Mysterium des Grals. Versuch zu einem tieferen Verstehen, Schaffhausen 1981

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  41. Dieter Borchmeyer (Hg), Wege des Mythos in der Moderne. Richard Wagners Der Ring des Nibelungen, München 1987.

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  52. Kurt Hübner, Die Wahrheit des Mythos, München 1985, S. 257.

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  54. So etwa der Verfasser in verschiedenen seiner Arbeiten, u. a. auch in: Politik und Anti-Politik im Kunst-Mythos. Überlegungen zu Richard Wagners Ring des Nibelungen, in: Udo Bermbach/Dieter Borchmeyer (Hg), Rchard Wagner Der Ring des Nibelungen. Ansichten des Mythos, Stuttgart/ Weimar 1995.

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  60. Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Kompletter Text und Erläuterungen zum vollen Verständnis des Werkes, verfaßt und herausgegeben von Kurt Pahlen unter Mitarbeit von Rosemarie König, 4 Bde., München/ Mainz 1982/83.

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  61. Hans-Joachim Bauer, Reclams Musikführer Richard Wagner, Stuttgart 1992.

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Bermbach, U. (2001). »Des Sehens selige Lust«. In: Bermbach, U. (eds) »Alles ist nach seiner Art«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02795-5_1

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