Zusammenfassung
Eine Tagung unter dem Motto „Jean Paul — ein Gegenklassiker“ steht in einer langen Tradition. Wer diese nicht ungeprüft übernehmen, sondern das Verhältnis Jean Pauls zu den sogenannten Klassikern — und das ist ja wohl die Intention dieses Mottos — unbefangen betrachten will, stellt jedenfalls potentiell einen Grundkonsens der Jean-Paul-Forschung gerade aus jüngstvergangenen Jahren zur Disposition. Denn Würdigungen Jean Pauls unter Berufung auf seine „Opposition gegen die Schriftsteller, die man heute Klassiker nennt,“1 hatten seit den siebziger Jahren Konjunktur. Der Herausgeber der Hanser-Ausgabe von Jean Pauls Werken, Norbert Miller, stellte sein Nachwort zu den Vermischten Schriften 1985 unter den Titel: Jean Paul versus Goethe.2 Der langjährige Vorsitzende der Jean Paul-Gesellschaft, Kurt Wölfel, gab seinem Beitrag zum Sammelwerk Deutsche Literatur zur Zeit der Klassik 1977 die — nicht ganz unparteiische — Überschrift: Antiklassizismus und Empfindsamkeit. Der Romancier Jean Paul und die Weimarer Kunstdoktrin.3 Ich selbst habe vor achtzehn Jahren einen Artikel zum Neuen Handbuch der Literaturwissenschaft beigesteuert unter dem Titel Antiklassische Opposition. Herder — Jacobi — Jean Paul. Sein Schlußwort lautet: „Dagegen wäre zu fragen, ob die eigentliche Aktualität Jean Pauls (wie Herders und Jacobis) nicht gerade in der Problematisierung klassischer Ästhetik und dem Aufweis alternativer nicht-autonomer Schreibweisen liegt.“4
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Sprengel, P. (2001). Jean Pauls Antiklassizismus — Ein Rezeptionsphänomen?. In: Pfotenhauer, H. (eds) Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02794-8_4
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Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-1158-1
Online ISBN: 978-3-476-02794-8
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