Zusammenfassung
Merck: Paroxysmus von gestern Abend / den 9ten Juni 1776 / An Wieland ’Schik dem Herrn und Bruder Mein / Hier ein Stük ächten Rheinischen Wein / Ihr Sollt dabey treulich zechen u. lachen, / Kinder wohl — aber nicht Verse machen. / Denn seht das garstige Dichten und Schnizeln / Mag Euch wol eine Weile küzeln / Ist u. bleibt aber Onanie. / Denn wenn Ihr Euch immer spat und früh / Mit der grosen Hure Ewigkeit / Und dem Publiko zu begatten erfreut / So ists nur ein böser Traum der Euch nekt. / Wär besser man hätt’ Euch gleich gewekt / Und am Ende habt Ihr nichts davon / Als eine böse Pollution / Die Euch das Mark aus den Knochen lügt / Und die arme Frau drum betrügt. / Aber das göttliche Kindermachen / Das kan man treiben, und doch dabey lachen, / Das erhält bey Kräfften und Muth / Und dabey keinem Menschen Schaden thut. / Da ist doch immer das ewige Gered: / Als wär nun einmal der Herr Poët / Nichts Geringres als der Schöpfer im Kleinen: / Da seyd Ihrs würkl[ich] u. brauchts nicht zu scheinen / Wenn Ihr bey Euerm Weibe liegt. / Der Kerl aufm Papier, der betrügt / sich, Gott u. die Welt wenn er sagt: / wie Er sich eben als Schöpfer behagt.
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Schübler, W. (2001). »Wie zwey ehrliche Kerl«. In: Johann Heinrich Merck 1741–1791. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02791-7_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02791-7_19
Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-1156-7
Online ISBN: 978-3-476-02791-7
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