Zusammenfassung
Wer sich heute mit der Geschichte des Kriminalromans beschäftigt, verfährt ähnlich wie ein Detektiv. Zunächst stellt sich die Aufgabe, ein bekanntes Textmaterial auf seine disparaten und mehrdeutigen Spuren hin neu zu sichten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei vor allem scheinbar nebensächlichen Details, die andere bislang übersehen haben. Über diese verstreuten Fingerzeige sind sodann neue Kontexte zu ermitteln oder ein Kausalnexus zu rekonstruieren, der maßgebliche Impulse für die Entwicklung einer Gattung erkennen läßt. Die detektivische Vorgehensweise liefert damit ein ideales Modell für die Arbeit am Text, und nicht zufällig ist das Entziffern von Spuren dem Akt des Lesens strukturell gleichgestellt worden.
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Notizen
Vgl. dazu: Anton Kaes (Hg.), Kino-Debatte. Texte zum Verhältnis von Literatur und Film 1909–1929, München 1978, S. 17–22 und S. 82–111.
Peter Rusterholz, Veränderungen in der Kunst des Erzählens. Wechselwirkungen zwischen Literatur und Film. In: Hermann Ringeling/Maja Svilar, Die Welt der Medien. Probleme der elektronischen Kommunikation. (Berner Universitätsschriften, H. 31), Bern 1984, S. 85–98.
Heinz-B. Heller, Literarische Intelligenz und Film. Zu Veränderungen der ästhetischen Theorie und Praxis unter dem Eindruck des Films 1910–1930 in Deutschland, Tübingen 1985, S. 54–57.
Vgl.: Friedrich Kittler, Aufschreibesysteme 1800/1900, München 1987.
Vgl. dazu: Arno Schirokauer, Bedeutungswandel des Romans (1940). In: Eberhard Lämmert u. a. (Hg.), Romantheorie. Dokumentation ihrer Geschichte in Deutschland seit 1880, Königstein/Ts. 1984, S. 257–261, hier S. 259.
Vgl. dazu: Marshall McLuhan, Die Gutenberggalaxis. Das Ende des Buchzeitalters (The Gutenberg Galaxy, 1962), Düsseldorf u. Wien 1968.
Vgl. dazu: Siegfried Kracauer, Theorie des Films. Die Errettung der äußeren Wirklichkeit, Frankfurt am Main 1985, S. 353–370.
Vgl.: Knut Hickethier, Der alte deutsche Kriminalroman. Von vergessenen Traditionen. In: Die Horen, 31. Jg., Nr. 144, 1986, S. 15–23.
Raymond Chandler, Chandler über den Kriminalroman (1949). In: Ders., Die simple Kunst des Mordes (The Simple Art of Murder, 1950), Zürich 1975, S. 49–83, hier S. 83.
Richard Alewyn, Anatomie des Detektivromans. In: Jochen Vogt (Hg.), Der Kriminalroman Bd. II, München 1971, S. 374.
Gerd Egloff, Mordrätsel oder Widerspiegelung der Gesellschaft? Bemerkungen über die Forschung zur Kriminalliteratur. In: Erhard Schütz (Hg.), Zur Aktualität des Kriminalromans, München 1978, S. 58–75.
Vgl. dazu: Peter Nusser, Der Kriminalroman (2. erw. und Überarb. Aufl.), Stuttgart 1992, S. 80.
Manfred Durzak, Kojak, Columbo und deutsche Kollegen. Überlegungen zum Fernseh-Serial. In: Helmut Kreuzer/Karl Prümm (Hg.), Fernsehsendungen und ihre Formen. Typologie, Geschichte und Kritik des Programms in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 1979, S. 71–93.
Vgl. dazu: Helga Theunert, Gewalt in den Medien — Gewalt in der Realität. Gesellschaftliche Zusammenhänge und pädagogisches Handeln, Opladen 1987.
Wolf Dieter Lützen, Der Krimi ist kein deutsches Genre. Momente und Stationen zur Genregeschichte der Krimiunterhaltung. In: Karl Ermert u. Wolfgang Gast (Hg.), Der neue deutsche Kriminalroman. (Loccumer Beiträge 5), Rehberg-Loccum 1985, S. 162–182.
Karl Prümm, Vorläufiges zu einer Theorie der Multimedialität. Erläuterungen am Exempel »Krimi«. In: Albrecht Schöne (Hg.), Akten des VII. Internationalen Germanisten-Kongresses 1985, Bd. 10, Tübingen 1986, S. 367–375, hier S. 367.
K. Ludwig Pfeiffer, Mentalität und Medium: Detektivroman, Großstadt oder ein zweiter Weg in die Moderne. In: Poetica, 20. Band, Jg. 1988, S. 234–259, hier S. 245.
Rudolf Arnheim, Film als Kunst, Frankfurt am Main 1979, S. 1.
Walter Benjamin, Erwiderung an Oscar A. H. Schmitz. In: Ders., Gesammelte Schriften, Bd. II.2, Frankfurt am Main 1980, S. 751–755, hier S. 752.
Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. In: Ders., Gesammelte Schriften, Bd. I.2, Frankfurt am Main 1980, S. 471–508, S. 472.
Friedrich Kittler, Aufschreibesysteme 1800/1900, (2. erw. und korr. Auflage), München 1987, S. 272.
Vgl.: Marshall McLuhan, Die magischen Kanäle (Understanding Media, 1964), Düsseldorf und Wien 1968, S. 50–57.
Bertolt Brecht, Der Dreigroschenprozeß. In: Ders., Gesammelte Werke in 20 Bänden, Frankfurt am Main 1967, Bd. 18, S. 156.
Vgl. dazu: Stefan Brockhoff, Zehn Gebote für den Kriminalroman. In: Friedrich Glauser, Wachtmeister Studers erste Fälle, Zürich 1986, S. 177–180.
Auch: S. S. Van Dine, Zwanzig Regeln für das Schreiben von Detektivgeschichten. In: Jochen Vogt (Hg.), Der Kriminalroman. Zur Theorie und Geschichte einer Gattung, Bd. 1; München 1971, S. 143–146.
Zur Verwendung der Begriffe vgl.: Peter Nusser, Der Kriminalroman (2. Aufl.), Stuttgart 1992, S. 1–7.
Vgl.: Paul G. Buchloh/Jens P. Becker, Der Detektivroman. Studien zur Geschichte und Form der englischen und amerikanischen Detektivliteratur (2. Aufl.), Darmstadt 1978. S. 18–24.
Vgl. zu den idealtypischen Handlungsstrukturen des Detektivromans und des Thrillers: Peter Nusser, Der Kriminalroman, Stuttgart 1992, S. 26–37 und S. 52–58.
Vgl. Jean-Pierre Colin, De l’approche stylistique d’un mauvais genre littéraire — le roman policier. In: La Nouvelle Critique, Numéro spécial (Linguistique et Littérature, Colloque de Cluny 16./17. Avril 1968), S. 164–168.
Ulrich Schulz-Buschhaus, Formen und Ideologien des Kriminalromans, Frankfurt am Main 1975, S. 2.
Vgl. Siegfried Kracauer, Der Detektiv-Roman. Ein philosophischer Traktat, Frankfurt am Main 1971, S. 53.
Georg Seeßlen, Wer war Abels Mörder? Genre und Megagenre am Beispiel Kriminalfilm. In: Nina Schindler (Hg.), Das Mordsbuch. Alles über Krimis, Hildesheim 1997, S. 26–50, hier S. 37.
Vgl. dazu: Dietrich Weber, Theorie der analytischen Erzählung, München 1975.
Vgl. dazu: Richard Alewyn, Anatomie des Detektivromans. In: Jochen Vogt (Hg.), Der Kriminalroman. Poetik, Theorie, Geschichte, München 1998, S. 52–72, hier S. 58.
Vgl. dazu: Ulrich Suerbaum, Der gefesselte Detektivroman. Ein gattungstheoretischer Versuch. In: Jochen Vogt (Hg.), Der Kriminalroman. Poetik, Theorie, Geschichte, München 1998, S. 84–96, hier S. 89.
Friedrich Glauser, Offener Brief über die ›Zehn Gebote für den Kriminalroman‹. In: Ders., Wachtmeister Studers erste Fälle, Zürich 1986, S. 181–191, hier S. 186.
Ulrich Schulz-Buschhaus, Formen und Ideologien des Kriminalromans, Frankfurt am Main 1975, S. 3.
Vgl. zu den Figuren des Thrillers: Peter Nusser, Der Kriminalroman (2. Aufl), Stuttgart 1992, S. 58–68.
Ulrich Suerbaum, Der gefesselte Detektivroman. Ein gattungstheoretischer Versuch. In: Jochen Vogt (Hg.), Der Kriminalroman. Poetik, Theorie, Geschichte, München 1998, S. 84–96, hier S. 89.
Ulrich Schulz-Buschhaus, Formen und Ideologien des Kriminalromans, Frankfurt am Main 1975, S. 4.
Richard Alewyn, Das Anfänge des Detektivromans. In: Viktor Žmegač (Hg.), Der wohltemperierte Mord. Zur Theorie und Geschichte des Detektivromans, Frankfurt 1971, S. 185–202, hier S. 202.
Ulrich Schulz-Buschhaus, Formen und Ideologien des Kriminalromans, Frankfurt am Main 1975, S. 4.
Vgl. zur Abgrenzung der Begriffe: Richard Gerber, Verbrechensdichtung und Kriminalroman. In: Jochen Vogt (Hg.), Der Kriminalroman. Zur Theorie und Geschichte einer Gattung II, München 1971, S. 404–420.
Paul G. Buchloh, Entwicklungstendenzen des modernen Detektivromans in England und Amerika. Zitiert nach: Paul G. Buchloh/Jens P. Becker, Der Detektivroman, Darmstadt 1978, S. 9.
Friedrich Glauser, Offener Brief über die ›Zehn Gebote für den Kriminalroman‹. In: Ders., Wachtmeister Studers erste Fälle, Zürich 1986, S. 181–191, hier S. 188.
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Holzmann, G. (2001). Einleitung. In: Schaulust und Verbrechen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02787-0_1
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