Zusammenfassung
Eine nicht nur schön gestaltete, sondern — in Rußland alles andere als selbstverständlich — zweisprachige Ausgabe von einhundert gut ausgewählten Gedichten Goethes,1 eine Anthologie mit nur zum Teil (alt)bekannten Zeugnissen der Goethe-Rezeption in der russischen Dichtung des 18. bis 20. Jahrhunderts,2 eine so kenntnisreiche wie spannende vergleichende Untersuchung von Rostislav Danilevskij zu Goethe und Puškin,3 ein Sonderband der wissenschaftlichen Zeitschrift der Udmurtischen Universität4 sowie — fast selbstverständlich und deswegen erst jetzt genannt — die russischen Goethe-Studien 1999, in deren Zentrum Faust steht,5 dazu eine Reihe von Aufsätzen und Essays: Beantwortet sich die in der Überschrift gestellte Frage angesichts dieser (keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit erhebenden) Aufzählung russischer Publikationen zum Goethe-Jubiläum nicht von selbst? Ich denke ja, lassen doch die angeführten Veröffentlichungen zunächst weder quantitativ noch — diese pauschale Wertung sei erlaubt — in bezug auf die wissenschaftliche Qualität bzw. die Form ihrer Präsentation Zweifel daran aufkommen, daß Goethe in Rußland gebührend gewürdigt wurde.
Notizen
Johann Wolfgang Goethe/Iogann Vol’fgang Gete: „Das Leben, es ist gut.“ H undert G edichte, ausgewählt von S iegfried U nseld/ „Žizn’ vse že choroša.“ Sto stichotvorenij, otobrannych Zigfridom Unzel’clorn. Hrsg. von Pavel Toper. Moskva 1999.
Rostislav Ju. Danilevskij: Puškin i Gete. Sravnitel’noe issledovanie. Sankt-Peterburg 1999.
Siehe Zinaida V. Žitomirskaja: Iogann Vol’fgang Gete. Bibliografičeskij ukazatel’ russkich perevodov i kritičskoj literatury na ncsskom jazyke 1780–1971. Moskva 1972, S. 385–392. Zum Vergleich: Für das Jahr 1931 finden sich in der russischen Goethe-Bibliographie ganze acht Einträge; selbst zum 200. Geburtstag Goethes im Jahr 1949 werden lediglich 34 Publikationen verzeichnet (vgl. a. a. O., S. 385 u. 411 f.).
Sergej Durylin: Russkie pisateli u Gete v Vejmare (Russische Schriftsteller bei Goethe in Weimar). In: Literaturnoe nasledstvo 4–6 (1932), S. 81–504.
Efim G. Etkind: Russkaja perevodnaja poėzija XX veka. In: Mastera poetičeskogo perevoda. XX vek. Hrsg. von Efim G. Ėtkind. Sankt-Peterburg 1997, S. 5–54; hier S. 32.
Lev Kamenev: Gete i my. In: Zven’ja 2 (1933), S. 19–40; hier S. 39. Kamenev selbst fiel übrigens nur drei Jahre später einer Stalinschen Säuberungsaktion zum Opfer.
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Donat, S. (2001). Grund zum Feiern? Ein Blick auf russische Publikationen zum Goethejubiläum 1999. In: Golz, J., Leistner, B., Zehm, E. (eds) Goethe-Jahrbuch. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02786-3_38
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