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Lorenz Oken als politischer Professor der Universität Jena (1807–1819)

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Lorenz Oken (1779–1851)

Zusammenfassung

„Ich bin endlich von der Reise zur Ruhe und an den Ort gekommen, wohin mich die Ehre und das Vertrauen der Regierung, woran Ew. (= Ehrwürdige, K. R.) Hochwohlgeboren Theil nehmend, gerufen haben. Ich fühle dieses Vertrauen mit Rührung, fühle aber auch, wieviel ich dadurch in Anspruch genommen werde, Erwartungen zu entsprechen, die man von mir haben mag, und die mich ohne Zweifel übertreffen. Indessen soll es mir an dem Bestreben nicht fehlen, um so weniger, da die Liberalität der Regierung und der Universität jeder wissenschaftlichen Entwicklung vorzugsweise günstig ist. Wenn der Mensch für sich das werden soll, was er von Natur und Wesen ist, so muß er auch für die Welt die Stelle finden, welche in ihr ihm correspondiert — ich glaube, hierinn glücklich gewesen zu sein, und dafür mögen Ew. Hochwohlgeboren meinen innigsten Dank gütigst annehmen“2. Diese Zeilen schrieb Lorenz Oken am 23. Oktober 1807 unmittelbar nach seiner Berufung als außerordentlicher Professor der Medizin nach Jena an Johann Wolfgang von Goethe, der als Mitglied des Geheimen Consiliums an Berufungsentscheidungen verantwortlich mitwirkte3. Man spürt den wissenschaftlichen Tatendrang des gerade einmal 28jährigen Oken, der für sich in Anspruch nimmt, das gefunden zu haben, was ihm die Natur gegeben und der in Jena aufgrund der Liberalität der Regierung und der Universität seinen kongenialen Wirkungsort gefunden hat.

Der Text des Vortrags vom 17. November 2000 in Jena wurde geringfügig geändert und mit Anmerkungen versehen.

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Anmerkungen

  1. Heinz Degen: Lorenz Oken und seine Isis um die Gründungszeit der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. In: Naturwissenschaftliche Rundschau H. 4 (April 1955), S. 145–150, H. 5 (Mai 1955), S.180–189, zit. S. 189.

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  2. Vgl. Lorenz Oken: Ueber den Werth der Naturgeschichte, besonders für die Bildung der Deutschen. Jena 1809.

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  3. Lorenz Oken: Neue Bewaffnung, neues Frankreich, neues Theutschland. Jena 1814, zur Datierung, S. 33.

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  4. Vgl. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 1. München 1987, S. 506ff.

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  5. Vgl. dazu Michael Jeismann: Das Vaterland der Feinde. Studien zum nationalen Feindbegriff und Selbstverständnis in Deutschland und Frankreich, 1792–1918. Stuttgart 1992.

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  6. Dazu zuletzt Dieter Langewiesche/Georg Schmidt (Hrsg.): Föderative Nation. Deutschlandlkonzepte von der Reformation bis zum Ersten Weltkrieg. München 2000.

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  7. Dieter Langewiesche: Reich, Nation und Staat in der jüngeren deutschen Geschichte. In: HZ 254 (1992), S. 350; vgl. dagegen jetzt Boldt (wie Anm. 24), der umgekehrt in den staatenbündischen Vorstellungen das Revolutionäre, d. h. Systemüberwindende sieht, weil sie auf Abschaffung des Kaisertums und der Reichsgerichte hinausliefen.

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  8. Vgl. Karen Hagemann: Nation, Krieg und Geschlechterordnung. Zum kulturellen und politischen Diskurs in der Zeit der antinapoleonischen Erhebung Preußens 1806–1815. In: Geschichte und Gesellschaft 22 (1996), S. 562–591.

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  9. Ute Frevert: Nation, Krieg und Geschlecht im 19. Jahrhundert. In: Manfred Hettling/Paul Nolte (Hrsg.): Nation und Gesellschaft in Deutschland. Historische Essays. München 1996, S. 151–170, zit. S. 167.

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  10. Lorenz Oken: Warum wählt ihr keinen Kaiser? In: Nemesis I(1815), S. 96–121.

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  11. Ebd., S. 100.

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  12. Ebd., S. 114.

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  13. Ebd., S. 121.

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  14. Ebd., S. 104f.

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  15. Vgl. zur „Isis“ vorläufig immer noch Hans Ehrentreich: Die freie Presse in Sachsen-Weimar. Von den Freiheitskriegen bis zu den Karlsbader Beschlüssen. Halle 1907, S. 18ff.

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  16. Vgl. die anonyme Reaktion auf den Artikel Okens mit dem Titel: Was sind Landstände? In: Isis 1817, Sp. 721–740, hier Sp. 726.

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  17. Vgl. dazu immer noch grundlegend Hartwig Brandt: Landständische Repräsentation im deutschen Vormärz. Politisches Denken im Einflußfeld des monarchischen Prinzips. Neuwied und Berlin 1968, hier S. 165ff.

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  18. J. F. Fries: An die deutschen Burschen. Zum Wartburgfest am 18. Oktober 1817. In: Vorkämpfer deutscher Freiheit. J. F. Fries: Zwei politische Flugschriften 1814 und 1817. Nachdr. München-Gern 1910, S. 25–31.

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  19. Ebd., S. 23.

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  20. Vgl. [Lorenz Oken]: Der Studentenfrieden auf der Wartburg. In: Isis 1817, Sp. 1553–1559, hier Sp. 1557f.

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  21. [Lorenz Oken]: Ueber Okens Urtheil von Oken. In: Isis 1818, Sp. 748–758, zit. Sp. 751.

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Olaf Breidbach Hans-Joachim Fliedner Klaus Ries

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Ries, K. (2001). Lorenz Oken als politischer Professor der Universität Jena (1807–1819). In: Breidbach, O., Fliedner, HJ., Ries, K. (eds) Lorenz Oken (1779–1851). Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02768-9_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02768-9_5

  • Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart

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