Zusammenfassung
Nun stehen wir vor den beiden großartigen Erscheinungen — vor dem Deutschen Goethe und dem Russen Puschkin —, doch nach allem Reden und Schreiben fragen wir uns, was mit ihnen anzufangen sei. Sie haben einen hohen Geist und Genius. Doch was nun? Was bedeuten sie uns heute, abgesehen davon, daß sie ein Paar großer Namen sind?
Das Ewige regt sich fort in allen …
Goethe
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Notizen
Vgl. Michael Wegner: Puškin und Goethe — Über den Rang klassischer Dichter. In: ders.: Erbe und Verpflichtung. Jena 1985, S. 40–55.
Im 8. Kapitel des Romans Die Hauptmannstochter.
Ein kleiner armer Beamter steht vor der Tür des Offiziers, welcher seine einzige Tochter entführt hat, und wird grob abgewiesen: „Der Postmeister stand eine Weile, dann ging er“ (Puschkins Novelle Der Postmeister aus der Reihe Erzählungen Iwan Petrowitsch Belkins). Hier sind der ganze Gogol und Dostojevski in nuce! Eine ähnliche vielsprechende Knappheit gab es im Ausgang der Leiden des jungen Werther: „Handwerker trugen ihn. Kein Geistlicher hat ihn begleitet“.
Vgl. Elise von Keudell: Goethe als Benutzer der Weimarer Bibliothek. Ein Verzeichnis der von ihm entliehenen Werke. Hrsg. von Werner Deetjen. Weimar 1931, Nr. 2149. Vgl. auch: Gudrun Jerschoff: Prishisnennaja iswestnost’ Puschkina w Germanii (Die Bekanntschaft mit Puschkin in Deutschland zu seinen Lebzeiten, russ.). In: Wremennik Puschkinskoj komissii (Zs. des Puschkin-Komitees, russ.) 1987, S. 68–78.
Vgl. Maximilian von Propper: Goethe und Puschkin — Wahrheit und Legende. In: GJb 1951, S. 218–259.
Zit. nach: Literaturnoje nasledstwo (Literaturnachlaß, russ.). Bd. 58. Moskau 1952, S. 148. Eine Verdeutschung des Briefes von W. Shukowski: Alexander Puschkin’s Dichtungen. Aus dem Russischen übers. von Dr. Robert Lippert. Bd. 2. Leipzig 1840, S. 243–260.
Zit. nach Rostislav Ju. Danilevski: E. Sylvestre i jejo pis’mo o Puschkine (E. Sylvestre und ihr Brief über Puschkin, russ., frz.). In: Wremennik Puschkinskoj komissii (Zs. des Puschkin-Komitees, russ.) 1975, S. 9.
Vgl. u. a.: Gabriela Carli: Zur Wirkungsgeschichte der Puškin-Interpretationen Varnhagen von Enses in Rußland (1839–1916). In: Zs. für Slawistik 32 (1987) 1, S. 124–130.
Vgl. die Meinung Goethes im 15. Buch von Dichtung und Wahrheit: „Unser Altvater Shakespeare“ und die Worte Puschkins in einem Schreiben an den Herausgeber der Zeitschrift Moskowski Wjestnik (Moskauer Bote) Ende 1827/Anfang 1828 anläßlich seines Boris Godunow: „[…] ich ordne meine Tragödie nach dem System Shakespeares, unsers Vaters […].“
Aus einem Briefkonzept Puschkins an seinen Freund Nikolaj Rajewski jun. in der zweiten Junihälfte 1825. Vgl. auch: „Goethe saisit admirablement ces moeurs, tout à la fois si prés et si loin de nous […]“ (De l’Allemagne par Madame de Staël, nouvelle Edition. Paris s. a. P. 296).
Puschkin an Michail Pogodin, 1./13. 7.1828 (Hv. durch Vf.). Der Brief Goethes an den Übersetzer Nikolaus von Borchardt mit Dankesworten für die von diesem verdeutschte Interpretation des Helena-Fragments des Moskauer Dichters, Germanisten und Schellingianers, Puschkins jüngerem Freund Stepan Schewyrjow, wurde im Moskauer Boten (1829, Nr. 21) im Original und in russischer Übersetzung veröffentlicht. Siehe dazu: Beiträge zur Würdigung Goethes im Ausland. Hrsg. von J. Wahle. In: JbGG 1916, S. 174–186.
Wie Anm. 10, P. 286.
Diese Notiz, welche anonym erscheinen sollte, stammt vermutlich aus den Jahren 1824/25, blieb aber zu Puschkins Lebzeiten unveröffentlicht.
Wie Anm. 10, P. 296 (Hv. durch Vf.). Das Satzende lautet deutsch: „[…] bald läßt mich ein unbestimmter Verdruß [oder: „eine unbegrenzte Langeweile“] allen Genuß bereuen.”
Vgl. Rolf-Dietrich Keil: Faust und Onegin. In: „All das Lob, das du verdient“:Eine deutsche Puschkin-Ehrung zur 150. Wiederkehr seines Todestages. Zs. für Kulturaustausch 37 (1987) 1, S. 55–59.
Vgl. Karl August Varnhagen von Ense: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. V. Leipzig 1840, S. 281–286.
Vgl. Pavel N. Berkov: „ Werther“-Motive in Puškins „Eugen Onegin “: In: ders.: Literarische Wechselbeziehungen zwischen Rußland und Westeuropa im 18. Jahrhundert. Berlin 1968, S. 172–176.
Rolf-Dietrich Keil: Puschkin und Goethe. In: Jahresgabe 1996 der Goethe-Gesellschaft, Ortsvereinigung Bonn [Bonn 1997], S. 27–28.
Hv. durch Vf.
Hv. durch V. T. Baroti. Szena is Fausta Puschkina i eje Getwskij podtekst (Puschkins Faust-Szene und ihre Goethesche Unterlage, russ.). In: Konzepzija i smysl (Konzeption und Sinn, russ.). Fs. für Prof. W. M. Markowitsch. St. Petersburg 1996, S. 65–81; Galina J. Potapowa: Ob odnoj modifikazii „faustowskogo“ süsheta u Puschkina (Uber eine Modifizierung des „Faust“-Sujets bei Puschkin, russ.) In: Izwestija Akademii nauk (Nachrichten der Akademie der Wissenschaften, russ.). Reihe Literatur und Sprache 55 (1996) 6, S. 36–40.
Vgl. Rolf-Dietrich Keil (wie Anm.15), S. 23. Auch: Heinrich Siemens: Der Wagen des Lebens. In: Arion. Jb. der Deutschen Puschkin-Gesellschaft 1996. S. 229–242.
Vgl. Viktor M. Schirmunski: Bairon i Puschkin. Puschkin i sapadnyje literatury (Byron und Puschkin. Puschkin und die Literaturen des Westens, russ.). Leningrad 1978.
Mindestens las Puschkin den Wilhelm Meister noch vor dem Erscheinen der Ubersetzung von de Toussenel (4 Bde., Paris 1829). Gegen Ende der 1820er Jahre gab es in Frankreich, meines Wissens, 4 bis 5 Nachdichtungen des Faust und etwa 40 Auflagen des übersetzten Werther.
Bei Goethe: „[…] und wenn ich dich lieb habe, was geht’s dich an?“ (HA 7, S. 235).
Vgl. Georgi M. Friedländer: Puykin und Goethe. In: Zs. für Slawistik 32 (1987) 1, S. 10–13.
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Danilevski, R. (2001). Goethe und Puschkin. In: Golz, J., Müller, W. (eds) „Von Pol zu Pol Gesänge sich erneun…“. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02767-2_14
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