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Goethe und das literarische Frankreich des 18. Jahrhunderts

Goethe, Voltaire und Diderot

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„Von Pol zu Pol Gesänge sich erneun…“
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Zusammenfassung

Einen Monat vor seinem Tod gestand Goethe dem Weimarer Prinzenerzieher Frédéric Soret, er habe in seinem Leben nichts anderes getan als zu sammeln und zu benutzen, was ihm vor Augen, Ohren und Sinne gekommen sei. Genie sei ja nichts anderes, als „alles an sich zu reißen und zu benutzen, was uns auffällt“. Sein Lebenswerk sei „das eines Kollektivwesens, und dies Werk trägt den Namen Goethe“.1 Der Dichter sagte das nach einer Zeit des Erwachens deutschnationaler Besinnung, die schon bald ins Teutomanische ausartete. Ein solch einschränkendes Denken war dem,Weltkind‘ Goethe bereits in seiner Sturm-und-Drang-Jugend fremd. Sein Leben lang verfolgte er mit unverminderter Anteilnahme das, was sich in der Welt tat, und es ist kein Zufall, daß gerade Anfang und Ende seines Lebens geprägt waren von französischen Einflüssen. Seine letzte Lektüre waren französische Werke. Am 13. 3.1832, neun Tage vor seinem Tod, schreibt er in sein Tagebuch: „Die französische Lektüre fortgesetzt.“ Und der größte deutsche Dichter begann seine Laufbahn mit einem in französischer Sprache und nach den klassischen Regeln der französischen Tragödie verfaßten Drama. Es ist ebenso wenig erhalten wie seine Leipziger Belsazer-Tragödie, die zwar auf Deutsch, aber auch nach französischen Regeln verfaßt war. Der erste kindliche Dramenversuch wurde von einem Spielkameraden, der zur französischen Theatertruppe in Frankfurt gehörte, einer vernichtenden Kritik unterzogen.

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Notizen

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de Jauregui, H.U. (2001). Goethe und das literarische Frankreich des 18. Jahrhunderts. In: Golz, J., Müller, W. (eds) „Von Pol zu Pol Gesänge sich erneun…“. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02767-2_12

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