Zusammenfassung
Die altrömische Gesellschaft war eine Ackerbauerngesellschaft. Demzufolge war das gesamte tägliche Leben zunächst von den bäuerlichen Tagesabläufen beherrscht, und für die Mahlzeiten sowie für deren Zubereitung war nur wenig Zeit vorhanden. Mit dem Sonnenaufgang stand man auf, opferte und nahm das Frühstück ein. Bis zur Mittagszeit arbeitete man auf dem Feld und gönnte sich nach dem Mittagessen ein wenig Schlaf. Danach arbeitete man wieder bis zum Abendbrot. So verging Tag um Tag, wenn nicht besondere Feste diesen Ablauf aufhoben. Bei Familienfesten (Geburtstage der Herrschaft, Namengebung, Verleihung der Toga an einen Sohn, Verlobungen, Hochzeiten, Bestattungen) oder an offiziellen Feiertagen (insbesondere die Compitalia [3.–5. Jan.], die Carsitia [22. Feb.], die Matronalia [1. März], die Vinalia [23. April], die Nonae Caprotinae [7. Juli] und natürlich die Saturnalia [17.–19. Dez.]) fanden sich allerdings auch die altrömischen Bauernfamilien zu Festmählern zusammen, die als der Ursprung des späteren Tafelluxus gelten können. Selbst der zu seiner Zeit schon als sehr konservativ geltende ältere Cato verschmähte Festmähler zu solchen Gelegenheiten nicht.
»Die Einfachheit des Tisches zur Zeit unserer Väter gibt einen untrüglichen Maßstab für die Bildung und Mäßigkeit. Die bedeutendsten Männer nahmen keinen Anstand, ihre Mittags- und Abendmahlzeit vor dem Hause einzunehmen. Niemals wurde in jener Zeit ein Gelage veranstaltet, bei welchem man vor den Augen des Volkes hätte erröten müssen. Sie waren so einfach, daß sie mehr Brei als Brot genossen.« (Valerius Maximus)
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Fellmeth, U. (2001). Gesellschaftliche und wirtschaftliche Hintergründe. In: Brot und Politik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02765-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02765-8_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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