Zusammenfassung
Es war oben in generellem Zusammenhang [1] darauf hingewiesen worden, daß der Germanistentitel ursprünglich der polemisch — programmatische Name einer juristischen Fachrichtung oder Schule war, ehe er, in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, auch den deutschen Philologen übereignet wurde. Aufgrund welcher realen Bedingungen diese Namensübertragung möglich war und welche im weitesten Sinne ideologisch-politischen und im engeren Sinne methodologisch-wissenschaftlichen Hypotheken damit auf die deutsche Philologie kamen, soll im Folgenden, wenn nicht vollends geklärt, so doch fragend markiert werden.
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Anmerkungen
Vgl. »Zur Bedeutungsgeschichte des Namen ›Germanist‹«, S. 5 ff. d. Bd.
Karl Kroeschell: Deutsche Rechtsgeschichte. Bd. 1, Reinbek 1972, S. 9.
Kroeschell, a. a. O., S. 11.
Ebd., S. 10.
Ebd., S. 29.
Wolf Rosenbaum: Naturrecht und positives Recht. Neuwied/Darmstadt 1972, S. 19.
Ebd., S. 19.
»Der Inhalt der Rezeption des römischen Rechts am Ausgang des Mittelalters in Italien und West- und Mitteleuropa besteht aus zwei Vorgängen: der Verwissenschaftlichung der Rechtspraxis und der stofflichen Romanisierung des Rechts. Die Verwissenschaftlichung der Rechtspraxis richtete sich gegen den Irrationalismus und Partikularismus des traditionellen Rechts. Der moderne nationale Flächenstaat, zu dem die politische Entwicklung tendierte, brauchte eine einheitliche, kalkulierbare, d. h. rationale Rechtspraxis. Dazu mußte insbesondere die Justiz dem Zugriff der Stände und deren irrationaler Rechtspraxis entzogen werden. Dort wo der Absolutismus den Ausbau des modernen Staates betrieb, bediente er sich zunächst in der Staatsverwaltung, dann auch in der von ihm errichteten zentralen Justiz der am römischen Recht geschulten Juristen. Mit ihrer Hilfe kam der Absolutismus zu zentraler, einheitlicher und rationaler Rechtsetzung sowie einer die Partikularismen überwindenden, die Rechtspraxis rationalisierenden Rechtssprechung. Von Rezeption des römischen Rechts im Sinne von Verwissenschaftlichung des Rechts durch am römischen Recht ausgebildete Juristen können wir für Frankreich, die Niederlande, Deutschland und Italien sprechen. In den italienischen Städten sowie seit Ende des 16. Jahrh. in den Niederlanden war jedoch nicht der Absolutismus, sondern das Großbürgertum der Promotor der Rezeption.« W. Rosenbaum, a.a.O., s. 287 f.
MEW 3, S. 33.
Helmut Böhme: Prolegomena zu einer Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert. Ffm 1968, S. 120.
Joachim Streisand: Deutschland 1789–1815. Berlin 1961, S. 120.
Wolf Rosenbaum, a.a.O., S. 23.
Reinhart Koselleck: Staat und Gesellschaft in Preußen, 1815–1848. In: Moderne deutsche Sozialgeschichte. Hrsg. Hans-Ulrich Wehler. Köln/Berlin 31970, S. 68.
Ebd., S. 28.
Anknüpfen konnte die staatstheoretische Auseinandersetzung an dem Werk Johann Jakob Mosers (1701–1785) »Deutsches Staatsrecht«, 50 Bde., 1737–1754 und dem Hauptwerk Johann Stephan Pütters (1725–1807) »Historische Entwicklung der heutigen Staatsverfassung des Deutschen Reiches«, 3 Bde., Göttingen 1786 (3. Aufl. 1799), der die Reichsrechtswissenschaft systematisierte und als Haupt der Göttinger Reichsrechtschule gilt und zu dessen Schülerkreis v. Stein, v. Gagern und Karl Friedr. Eichhorn zählen.
W. Rosenbaum, a.a.O., S. 21.
Adolf Zycha: Deutsche Rechtsgeschichte der Neuzeit. Marburg/L. 21949, S. 207.
MEW 21, S. 398.
MEW 3, S. 36.
Cabinetsordre von 1780. Zitiert nach Jaques Stern: Thibaut und Savigny. Zum 100jährigen Gedächtnis des Kampfes um ein einheitliches bürgerliches Recht für Deutschland. 1814–1914. Berlin 1914, S. 122.
W. Rosenbaum, a.a.O., S. 276.
Paul Gebhard: Handbuch der deutschen Geschichte. Hrsg. Herbert Grundmann. »1970. Bd. 3, S. 31.
W. Rosenbaum, a.a.O., S. 277.
Ebd., S. 23.
Jürgen Kuczynski: Die Bewegung der deutschen Wirtschaft von 1800–1946. 21948, S. 29.
Ebd., S.31.
R. Koselleck, a.a.O., S. 56.
Alfred Nahrgang: Die Aufnahme der wirtschaftlichen Ideen von Adam Smith in Deutschland zu Beginn des XIX. Jahrhunderts. Diss. Ffm. 1933/34, S. 84.
MEW 1, S. 78.
MEW 1, S. 380.
Vgl. die Menzel-Zitate S. 6 ff. d. Bd.
Nr. 76 vom 23. Juni 1814, Nr. 105 vom 20. August 1814, Nr. 219 vom 7. April 1815.
Genannt seien: Was war Deutschland? Was ist es jetzt? Was darf es von der Zukunft hoffen? Germanien 1813, 48 S. — Geburt, Taten und Ende des Rheinbundes, kein Roman, sondern eine wahre Geschichte, mit einigen bloß in schwachen Umrissen hingeworfenen Ideen zur künftigen Regeneration einer deutschen Staatsverfassung an das Licht gestellt von einem deutschen Patrioten in der Wüste des unterjochten Deutschlands, Germanien 1813, 80 S. — Was hat Deutschland von seinen erhabenen Rettern zu erwarten, was hat es zu wünschen? 1814 (ohne Druckort) 27 S. — Ideen über die Bildung eines freyen germanischen Staatenbundes nebst einem Anhang über einen ähnlichen italischen Bund. — Von dem Verfasser der Ideen über das Gleichgewicht von Europa, 1814 (ohne Druckort), 272 S. — Was können die verschiedenen Völkerstämme Teutschlands in Rücksicht ihrer inneren Verhältnisse von ihren Regenten verlangen und begehren? Germanien 1814. (Zitiert nach Stern, a.a.O., S. 8.)
J. Stern, a.a.O., S. 177.
Ebd., S. 140.
J. Stern, a.a.O., S. 66.
Friedr. Karl von Savigny: Über den juristischen Unterricht in Italien. Verm. Schr. IV, S. 327.
Ders.: Rezension von Hugos Rechtsgeschichte. Verm. Schr. V., S. 2.
Hedwig Vonessen: Friedr. Karl von Savigny und Jacob Grimm. (Diss. München 1957.) Köln 1968, S. 160.
Wilhelm Schoof: Die Briefe der Brüder Grimm an Savigny. Berlin 1953, S. 28.
Ebd., S. 29.
Ebd., S. 29.
Ebd., S. 29.
Ebd., S. 30.
J. Grimm: Kl. Schr. I, S. 27.
Ebd., S. 114.
Ebd., S. 10 f.
W. Schoof, a.a.O., S. 171.
Ebd., S. 172.
J. Stern, a.a.O., S. 76.
Ebd., S. 76.
W. Schoof, a.a.O., S. 173.
Ebd., S. 172.
Ebd., S. 172.
J. Stern, a.a.O., S. 77 f.
W. Schoof, a.a.O., S. 173.
Ebd., S. 174.
Ebd., S. 174.
Ebd., S. 175.
So schreibt er z. B. in demselben über den Wiener Kongreß, an dem er, um daran zu erinnern, gerade als Beobachter teilnimmt: »Die Hoffnung des Kaisertums wird immer schwächer, weil Preußen Östreich nicht traut und nicht genug zugeben will. Ich bin noch der Meinung, daß das Aufgeben dieser Idee unersetzlich sein wird, des darin liegenden sittlichen und historischen wegen daß die Würde von ganz Deutschi. damit sinkt und das wahre Mittel Östreich deutsch und vertraut zu machen aus der Hand gegeben wird. Von Vertrauenwollen muß man ausgehen, ohne das hält auch kein andres Bundessystem. Die Constitution hätte den Kaiser und das Reich, beide, stärker und kräftiger verbinden sollen. Alle Schwierigkeiten dabei scheinen mir geringer als die auf dem andern Wege. Jeder deutsche Stand und Untertan soll auf einerlei Art dienen und frei sein; das Volk ist gut und auf seine Güte sollte vertrauend das Haus gebaut werden. Geht es wo schlecht und falsch, so muß gemeinschaftlich dagegen getan werden.« (Schoof, a.a.O., S. 180 f.)
Kl. Schr. VI, S. 154.
W. Schoof, a.a.O., S. 177.
Kl. Schr. IV, S. 411.
Die Frage nach den Dialekten und ihrem Verhältnis zur Hoch- bzw. Schriftsprache, die sich in diesem Zusammenhang stellt, kann an dieser Stelle nicht diskutiert werden.
Kl. Schr. I, S. 295.
Ebd., S. 258.
Ebd., S. 258.
Ebd., S. 259.
Ebd., S. 260.
Ebd., S. 261.
Ebd., S. 261 f.
Ebd., S. 266.
Ebd., S. 276.
Ebd., S. 277.
Ebd., S. 277.
Ebd., S. 278.
Ebd., S. 284.
Ebd., S. 282.
Ebd., S. 291.
Vgl. dazu Kl. Schr. VI, S. 154 u. ö.
Kl. Schr. VIII, S. 547.
Ebd., S. 547 f.
Ebd., S. 548.
Ebd., S. 550.
Ebd., S. 550.
Ebd., S. 260.
Ebd., S. 277.
Ebd., S. 32.
Kl. Schr. VII, S. 564.
Ebd., S. 564.
Ebd., S. 564.
Ebd., S. 564.
Ebd., S. 564.
Kl. Schr. VI, S. 153.
Ebd., S. 153.
Ebd., S. 154.
Ebd., S. 154.
Ebd., S. 154.
Kl. Schr. VI, S. 154 f.
Ebd., S. 155.
Ebd., S. 155.
Ebd., S. 163.
Ebd., S. 165.
Ebd., S. 166.
Ebd., S. 169.
Ebd., S. 166.
Ebd., S. 169 f.
Ebd., S. 179.
Ebd., S. 189.
Kl. Schr. VIII, S. 305.
Ebd., S. 309.
Ebd., S. 309.
Ebd., S. 310.
Ebd., S. 316.
Ebd., S. 380.
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Strippel, J. (2000). Zum Verhältnis von Deutscher Rechtsgeschichte und Deutscher Philologie. In: Behm, R., Götze, KH., Schulte-Wülwer, U., Strippel, J., Müller, J.J. (eds) Germanistik und deutsche Nation 1806 – 1848. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02757-3_3
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