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Zusammenfassung

Die Darlegungen in diesem kurzen Kapitel ergänzen die Überlegungen, die im vorigen Abschnitt angestellt worden sind. Dieser Zusammenhang stellt sich folgendermaßen dar: Gehen wir bei der dramatischen Spannung von einem Spannungspotential aus, das vom Rezipienten aktualisiert werden kann1, so schaffen wir damit einen notwendigen Freiraum für unsere Untersuchung. Das individuelle Rezeptionsverhalten, wozu die Empfindung der dramatischen Spannung gehören kann, muß nicht ergründet werden. Dessen genaue Kenntnis wird nicht zur Voraussetzung für die Angaben zu dieser dramatischen Wirkung. Wir haben auch bereits darauf verwiesen, daß es unmöglich ist, das Verhalten des athenischen Publikums während der Aufführungen zu beurteilen.2 Worin kann dann aber der Nutzen für unsere Themenstellung bestehen, wenn nun doch genauer auf die Perspektive der antiken Zuschauer und Rahmenbedingungen für das Theaterspiel eingegangen wird?

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Notizen

  1. Vgl. oben S. 7, Fußn. 6. Zum anderen stütze ich mich noch hauptsächlich auf Horst-Dieter Blume. Einführung in das antike Theaterwesen. Darmstadt (1978) 31991 (nach der 2. durchges. Aufl. 1984) (= Die Altertumswissenschaft). Zu den weiteren von mir eingesehen Abhandlungen zum antiken Theater, die eher auf die Beantwortung allgemeiner Fragen zum Theaterablauf abzielen (die entsprechende Literatur zu den speziellen Fragen wird unten an Ort und Stelle zitiert), gehören folgende weiterführende Bücher:

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  2. A.E. Haigh. The Attic Theatre. A Description of the Stage and Theatre of the Athenians, and of the Dramatic Performances at Athens. Oxford (1898) 31907 (Repr. 1968; rev. and in part re-wr. by A.W. Pickard-Cambridge),

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  19. Zur moralischen Einstellung und zu den Äußerungen der Gefühle des Volkes vgl. Kenneth Dover. Greek Popular Morality. Oxford 1974, hier S. 195.

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  20. Für den Nachweis, daß sich auch in den Schriften Platons und des Aristoteles Anzeichen für die emotionale Haltung des Volkes finden (dieser Ansatz gerät bei Dover etwas zu knapp), vgl. C.C.W. Taylor. Popular Morality and Unpopular Philosophy; in: ‘Owls to Athens’ Essays on Classical Subjects Presented to Sir Kenneth Dover. Edt. by E.M. Craik. Oxford 1990, 233–243.

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  21. An Bedeutung vergleichbar waren nur die Panathenaien, die zu Ehren der Stadtgöttin an deren angeblichen Geburtstag, dem 28. Hekatombaion, im Hochsommer gefeiert wurden. Zum attischen Festkalender vgl. Ludwig Deubner. Attische Feste. (Berlin 1932) Darmstadt (reprogr. Nachdr. d. 2. von Bruno Doer durchges. u. erw. Aufl. 1966) 31969, hier S. 138–142. Vgl. auch Robin Osborne. Competitive festivals and the polis: a context for dramatic festivals at Athens; in: Tragedy, Comedy and the Polis. Papers from the Greek Drama Conference Nottingham, 18–20 July 1990. Edt. by Alan H. Somerstein u.a., S. 21–38. Er entwickelt auf diesen Seiten die Vorstellung, daß der Wettkampfcharakter vieler der attischen Feste in der Demokratie staatserhaltende Funktion gehabt hat. Einen Kalender, der von demjenigen Deubners abweicht, legt er auf S. 38 bei; zu Deubners Ausführungen nimmt er S. 25 Stellung.

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  22. Vgl. K.J. Dover. Aristophanic Comedy. Berkeley and Los Angeles 1972, S. 15.

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  23. Vgl. auch die Übersicht zu den antiken Zeugnissen bei H.J. Mette. Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland. Berlin und New York 1977 (= Texte und Kommentare; Bd. 8), S. 73ff., 235ff.

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  24. Pickard-Cambridge S. 65 und 67f; Blume 18f. An diesen Stellen werden die antiken Zeugnisse: Aesch. In Ctes. 66–67; Schol. ad Aesch. In Ctes. 67; Schol. ad Ar. Ves. 1109; Pl. Sym. 194; Vita Eur. 2 — genannt und besprochen. Vgl. eine kurze Übersicht zur Organisation des Festes und eine englische Übersetzung dieser Quellen: Eric Csapo und W.J. Slater. The Context of Ancient Drama. Ann Arbor 1995, hier S. 103–108 und S. 109f.

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  25. Der Anfang dieses ἀγών der Schauspieler läßt sich ungefähr auf die Jahre 450–447 datieren; vgl. Blume S. 16, wo er an diesem Merkmal den künstlerischen Aspekt der Theaterauf-führung anerkennt: „Man erkennt, wie die Athener ihr Theater immer auch als Vergnügen auffaßten.“ Vgl. v.a. Paillette Ghiron-Bistagne. Recherches sur les acteurs dans la Grèce Antique. Paris 1976. Zum Bekanntheitsgrad der Schauspieler vgl. bei ihr S. 146f mit den Beispielen Kallipides und Nikostratos. Polyainos, Strategemata, VI. 10 berichtet von ihren langen Tourneen; vgl. Ghiron-Bistagne S. 148. Als weiteres Beispiel für die steigenden Wichtigkeit der Schauspielerei läßt sich auch das Zeugnis der Inschrift IG II2 2319 anführen: Der Preis für den besten Schauspieler wurde nicht automatisch an einen Schauspieler des Stücks verliehen, das den ersten Preis davontrug; vgl. Pickard-Cambridge S. 95. Zur sozialen Stellung der Schauspieler in Athen vgl. Frank Kolb. Polis und Theater; in: Gustav A. Seeck (Ed.). Das Griechische Drama. Darmstadt 1979 (= Grundriß der Literatur nach Gattungen), S. 504–545, bes. S. 527–530.

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  26. Für eine politische Deutung vgl. z.B. Vgl. Robin Osborne, op. cit. Für weitere Deutungen der politischen und religiösen Wirkungsintentionen des Fests vgl. in Winkler und Zeitlin: J.J. Winkler, The Ephebes’ Song: Tragoidia and Polis, S. 20–62 — und: S. Goldhill, The Great Dionysia and Civic Ideology, S. 97–129, der die religiöse Wichtigkeit des Fests hervorhebt. Vgl. ebenso. Paul Cartledge, ‘Deep Plays’: theatre as process in Greek civic life; in: P.E. Easterling (Ed.). The Cambridge Companion to Greek Tragedy. Cambridge 1997, S. 3–35, der bei seiner Erläuterung zum Ablauf und zur Bedeutung des Fests einzelne Stücke und ihren politischen Inhalt in den Mittelpunkt seiner Analyse stellt.

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  27. J.J. Henderson, Women and the Athenian dramatic festivals, TAPhA 121 (1991), 133–47

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  28. A.J. Podlecki, Could women attend the theatre in ancient Athens?, AncWorld 21 (1990), 27–43

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  29. Vgl. N. Wilson, Two Observations on Aristophanes’ Lysistrata, GRBS 23 (1982), 157–163. Als stärksten Beweis für die Abwesenheit der Frauen sieht der die Stelle Ar. Av. 793–6. Er stützt sch mit seinen Argumenten auf einen älteren Aufsatz, der aber auch keinen endgültigen Beweis antreten kann:

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  30. Vgl. H. Box. Aristophanes: Birds 785–96, and Thesmophoriazusae 450–1, CR 14 (1964), 241–2.

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  31. H.I. Marrou. Geschichte der Erziehung im klassischen Altertum. München 1977, S. 107.

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  32. Nach dem platonischen Protagoras steht die Dichtererklärung sogar im Vordergrund jeglicher Erziehung; vgl. Prot. 325D7ff. und Friedmar Kühnert. Allgemeinbildung und Fachbildung in der Antike. Berlin 1961 (= Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin; Schriften der Sektion für Altertumswissenschaft; 30), S. 43f.

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  33. Vgl. Kühnert, ibid. und F.A.G. Beck. Greek Education 450–350 B.C. London 1964, S. 166f.

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  34. Für den Zusammenhang von Bildung und Schriftlichkeit vgl. Kevin Robb. Literacy and Paideia in Ancient Greece. Oxford 1994.

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  35. Zur für uns relevanten Epoche seit der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts vgl. S. 159–182. Vgl. ebenso Walter Burkert. Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche. Stuttgart 1977 (= Die Religionen der Menschheit; Bd. 15) in seiner Einleitung.

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  36. Vgl. Athenian Books in the fifth and fourth centuries B.C. An Inaugural Lecture Delivered at University College London 22 May 1951. London (1952) 1977 (Repr.), hier S. 16ff. Die mehrfachen Abschriften der isokratischen Reden, Antidosis 193 und Panathenaikos 233, standen schon in einer langen Tradition des Buchhandels. Anspielungen darauf finden sich in einigen platonischen Dialogen; z.B. Ap. 26D, Sym. 177B. Bereits Heraklits Bücher sollen für die Veröffentlichung bestimmt gewesen sein; vgl. D.L. IX.6. Das Problem lag an der Finanzierung des teuren Papyrus. Für die verbreitete Praxis des privaten und leisen Lesens, die das Resultat verbreiteter Texte sein muß, spricht sich auch B.M.W. Knox aus. Silent Reading in Antiquity, GRBS 9 (1968), 421–35.

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  37. M.F. Burnyeat (Postscript on Silent Reading, CQ 47 [1997], 74–76) unterstützt die Linie von Knox und Gavrilov und zieht noch ein weiteres Zitat heran, das die Verbreitung des leisen Lesens verdeutlicht;

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  38. Vgl. die ausgewogene Diskussion — aber mit der veralteten Annahme, die Masken hätten als Schalltrichter funktionieren können — bei Christian Meier. Die politische Kunst der griechischen Tragödie. München 1988, S. 71ff.

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Fuchs, A. (2000). Der Theaterbesuch in Athen. In: Dramatische Spannung: moderner Begriff — antikes Konzept. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02751-1_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02751-1_4

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