Zusammenfassung
Getrieben von der »Begierde, nach Rom zu kommen«, erreichte Goethe die »Hauptstadt der Welt« am Abend des 29. Oktober 1786. »Nun bin ich hier und ruhig und, wie es scheint, auf mein ganzes Leben beruhigt.«1 Der Grund für seine Eile sei das Allerheiligenfest am ersten Novembertag gewesen; Goethe hatte sich ein allgemeines Volksfest erwartet und wurde enttäuscht. Am 2. November, am Tage Allerseelen, kam der Neuankömmling dann eher auf seine Kosten. Da der Papst Pius VI. das Fest »in seiner Hauscapelle auf dem Quirinal« beging, wo jedermann freier Eintritt gewährt wurde, eilte auch Goethe dorthin. Die feierliche Messe des Oberhauptes der katholischen Kirche behagte dem Protestanten wenig, es zog ihn viel stärker zur Betrachtung der im Quirinal befindlichen Gemälde und Kunstwerke, um so mehr, als »dieses Fest Allerseelen (…) auch zugleich das Fest aller Künstler in Rom (ist)«. Kein Kastellan hinderte den freien Eintritt, kein Trinkgeld schmälerte den Kunstgenuß, und noch die Jahrzehnte später niedergeschriebenen Sätze der Italienischen Reise verraten die euphorische Begeisterung des Rom-Neulings, dieses Glücks nun endlich teilhaftig geworden zu sein.
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Klauß, J. (2001). Die Lebenswende 1786 — »Entdeckung« durch Goethe. In: Der »Kunschtmeyer«. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02741-2_7
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Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-1114-7
Online ISBN: 978-3-476-02741-2
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