Zusammenfassung
Seit ich 1953 dieses Buch zum ersten Mal las, keucht dessen Stimme in meinem Gedächtnis, wutentbrannt und verzweifelt, voller Sehnsucht nach Liebe und Gemeinschaft und eingeschnürt von Einsamkeit. Es ist die Stimme dieses ausgehenden Jahrhunderts. Ich wüsste keinen autobiografischen »Bericht«, der mit dem Georg K. Glasers zu vergleichen ist. Alle Erinnerungen — ob die von Koestler, Silone, Sperber — sprechen allgemeiner und bleiben nicht so entsetzlich bei sich. Glasers Geschichte beginnt mit einem Schlag. Der Leser duckt sich unter den Sätzen. Er macht sich klein wie der Erzähler, beginnt die stammelnde Rohheit für selbstverständlich zu halten und schleppt ein Gefühl von unsinnigem Aufbegehren über mehr als 500 Seiten mit. Vor dem ersten Satz richtet sich der gewalttätige Vater auf. »Er hat acht Kinder in die Welt gesetzt und alles getan, um sie wieder abflatschen zu sehen.«
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Härtling, P. (2000). Geheimnis und Gewalt von Georg K. Glaser. In: Radisch, I. (eds) Mein Jahrhundertbuch. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02728-3_33
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02728-3_33
Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-7400-1141-3
Online ISBN: 978-3-476-02728-3
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)