Zusammenfassung
In der Eroica hatte Beethoven Konzeption und die Erkundung sinfonischer Dimensionen zum Äußersten getrieben; schwerlich ließ ihn unangefochten, daß man vor allem die »Maßlosigkeiten« sah — wenn immer auch in der einzigen Sinfonie, die über den zuvor in der Kammermusik erreichten Stand explicite hinausgreift; auch unter manchem kompetenten Blickwinkel konnte die Eroica wie ein Elefantenbaby erscheinen. Hat er in den folgenden Sinfonien auch darauf reagiert? — In der Vierten versteckt er die Avantgardismen, als wolle er den Konservativen signalisieren, daß er sie respektiere, und den Eingeweihten, daß er sich nichts vergebe. Die Fünfte mutet ideell wie eine Reprise der Eroica an; freilich disponiert Beethoven nun besonders bewußt die LÄnge der SÄtze, skelettiert die Sonate im ersten gegen den Druck des großen Apparates und lockert im Weiteren die hier angesetzten ZwÄnge zunehmend bis hin zum Finale und dessen wie unkontrolliertem Fortgehen von einem Thema zum nÄchsten, von einer Losung zur nÄchsten. Das Kommando der Idee wirkt stark genug, um vergessen zu machen, daß wir ein zeitlich »schlecht« equilibiriertes Werk vor uns haben.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Gülke, P. (2000). Natur darstellen — Natur sein: die Pastorale. In: »… immer das Ganze vor Augen«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02724-5_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02724-5_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01796-3
Online ISBN: 978-3-476-02724-5
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)