Zusammenfassung
Als ich jung war, schieden sich an Heine noch die Geister. In der Schule, dem humanistischen Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg, wurde er nicht eigentlich behandelt, kam aber angelegentlich vor: als gefälliger, sentimentaler Dichter und als leichtfertiger Kritiker, der aus Paris gut über Deutschland reden hatte, gut schlecht über Deutschland reden hatte. Seine Literatur galt als Salonliteratur, das Pendant zur Kaffeehausmusik, und er war im Vergleich mit Schiller und Goethe, was Liszt im Vergleich mit Mozart und Beethoven war. Der einzige Schulfreund, der Heine kannte und liebte, war ein Linker, gegen die Atombombe, für den Verzicht auf die Ostgebiete, für die Anerkennung der SBZ/DDR und dafür, im Kommunismus etwas genuin anderes, Besseres als im Nationalsozialismus zu sehen.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Schlink, B. (2000). Reden zur Verleihung der Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft 2000. In: Kruse, J.A. (eds) Heine-Jahrbuch 2000. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02722-1_17
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02722-1_17
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01790-1
Online ISBN: 978-3-476-02722-1
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)