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Formale Symmetrie Und Freizyklische Gesamtstruktur in Einigen Vokalkompositionen Johann Sebastian Bachs

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Zusammenfassung

Wie viele Werke des späteren Barockzeitalters weisen auch die Kompositionen Johann Sebastian Bachs eine unverkennbare Tendenz zu großräumiger formaler Symmetrie auf. So spricht Christoph Wolff in Verbindung mit Bachs Klavierübung, III. Teil (1739) von Achsial-, Kontrast-, Steigerungs- und Schachtelordnungen, die sich letztendlich zu einer architektonisch konzipierten Rahmen-Kombinationsordnung zusammenfügen.1 Parallel hierzu erkennt Andreas Jacob im gleichen Werk eine weitgehende Symmetrie der formalen Anlage, die eine „zyklisch zu verstehende Gesamtkonzeption“ andeutet.2 Ähnliche freizyklische Merkmale findet Jacob im IV Teil der Klavierübung(den sogenannten Goldberg-Variationen von 1741).3 Hier begegnen wir einer zweiteiligen Großform, bestehend aus den Variationen 1 bis 15 und 16 (einleitende Ouvertüre) bis 30 mit anschließender da capo-artiger Wiederholung der Eröffnungsaria. Auch beruht die interne Struktur des Werkes auf kanonischen Dreiergruppierungen und regelmäßig piazierten, suitenähnlichen Metamorphosen von Polonaise- bzw. Gigue-Merkmalen. Nach Andreas Jacob4 kann man außerdem die gesamte musikalische Architektur aus dem Mikrokosmos der Themenaria ableiten.

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Notizen

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Josephson, N.S. (2000). Formale Symmetrie Und Freizyklische Gesamtstruktur in Einigen Vokalkompositionen Johann Sebastian Bachs. In: Wagner, G. (eds) Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02720-7_9

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