Zusammenfassung
Als Johann Hermann Schein sich am 4. September 1616 mit einer Probekomposition um die vakante Position als Leipziger Thomaskantor bewarb, war er seinem Publikum kein Unbekannter mehr. Er hatte von 1608 bis 1612 an der Leipziger Universität Jurisprudenz studiert und sich in dieser Zeit als Komponist schon einen Namen gemacht. Damit erfüllte er zwei Voraussetzungen, die von der Reformation an bis ins 18. Jahrhundert hinein jeder Thomaskantor zu erfüllen hatte: die universitäre Ausbildung und die Vertrautheit mit den örtlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen der Stadt. Erst mit Bachs Berufung sollte sich der Leipziger Rat über diese Bedingungen hinwegsetzen.
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Notizen
Vergleiche C. Theis, Gattungstraditionen in Johann Hermann Scheins „Cymbalum Sionium“, Magisterarbeit Detmold 1989 (masch.), S. 30 ff.
Vergleiche W. Reich, Die deutschen gedruckten Leichenpredigten des 17. Jahrhunderts als musikalische Quelle, Diss. Leipzig 1963 (masch.), S. 69 ff.
Vergleiche R. Wustmann, Musikgeschichte Leipzigs in drei Bänden. Erster Band: Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, Leipzig 21926, S. 81 ff.
Vergleiche C. Dahlhaus, Über den Motettenbegriff des Michael Praetorius, in: Beiträge zur Musikgeschichte Nordeuropas. Kurt Gudewill zum 65. Geburtstag, hrsg. von U. Haensel, Wolfenbüttel und Zürich 1978, S. 11.
Vergleiche M. Praetorius, Syntagma musicum Bd. III. Termini musici, Wolfenbüttel 1619, Faksimile-Nachdruck, hrsg. von W. Gurlitt, Kassel 1958 (= Documenta Musicologi-ca, Erste Reihe, Bd. XV), S. 134 (= 114, da Fehlpaginierung).
Vergleiche W. Werbeck, Die Rolle der Instrumente im Werk Johann Hermann Scheins, in: Schütz-Jahrbuch 19, 1997, S. 62.
Darauf hat zuerst Arno Forchert hingewiesen. A. Forchert, Das Spätwerk des Michael Praetorius. Italienische und deutsche Stilbegegnung, Berlin 1959 (= Berliner Studien zur Musikwissenschaft 1), S. 184 f.
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Theis, C. (2000). Johann Hermann Scheins Gelegenheitskompositionen. In: Wagner, G. (eds) Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02720-7_7
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