I Lombardi alla prima crociata/Jérusalem

Zusammenfassung

Da weder Verdis Verhandlungen mit Bartolo-meo Merelli, dem impresario der Mailänder Scala, dokumentiert sind noch einschlägige Korrespondenz mit dem Librettisten Temistocle Solera erhalten ist, existieren so gut wie keine Informationen über die Entstehung von I Lom-bardi alla prima crociata. Lediglich über Verdis Bezahlung für die neue Oper ist soviel bekannt, daß er auf Rat seiner späteren Lebensgefährtin, der Sängerin Giuseppina Strepponi, denselben Betrag forderte und bekam, den Bellini für Norma (1831) verlangt hatte. Soleras Vorlage, das 1826 veröffentlichte Epos des mit Manzoni befreundeten Tommaso Grossi, hatte dessen Ruf als einer der bedeutendsten italienischen Schriftsteller der Zeit begründet. Es ist ein Tassos Gerusalemme liberata nachgebildetes und von Scotts Ivanhoe beeinflußtes grandioses Historiengemälde mit patriotischem Einschlag, eine Mischung aus dichterischer Phantasie und geschichtlicher Wahrheit. Eigentliches Thema ist die Beilegung eines Familienzwistes durch die Unterwerfung der Parteien unter eine allgemein anerkannte Moral, wobei Solera zugunsten der Akzentuierung dieser Handlung auf die Ausführung des historischen Hintergrunds weitgehend verzichtet hat.