Zusammenfassung
Die Ausbreitung der Werbung und die erotische Aufstachelung, die sie gezielt einsetzt, sind moderne Phänomene. Vor etwa dreißig Jahren verspürte der Gesetzgeber zum ersten Mal das Bedürfnis, sich mit dieser Frage zu befassen; Bekundungen der Empörung, juristische Klagen und Verurteilungen waren zuvor seltene Einzelfälle. Bis zur Revolution der Drucktechnik im 19. Jahrhundert beschränkt sich die Werbung praktisch auf das abstrakte Aushänge- oder Ladenschild, das von Wortspielen (das berühmte »Zum goldenen Löwen«) oder überraschenden Assoziationen (»Der Esel, der Leier spielt«) Gebrauch macht, die sich eher an den Verstand als an das Empfindungsvermögen oder die Libido richten. Mit anderen Worten: Die Werbung ist darauf ausgerichtet, einen Namen ins Gedächtnis einzuprägen, und nicht, eine unbewusste Assoziation zwischen einem Produkt und einer Lustempfindung herzustellen.
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Anmerkungen
L’Estoile, P. de, Mémoires-Journaux, Paris 1982, S. 355; Sauval, Chronique scandakuse, Paris 1909, S. 113
Cuisenier, J., Die Volkskunst in Frankreich, München 1976, S. 142 u. Abb. 231
Lo Duca, L’Érotisme au Cinéma, Paris 1977, I, S. 20
Darauf hat Michel Tournier in La Goutte d’or, Paris 1986, S. 203, hingewiesen.
Rihoit, Catherine, Brigitte Bardot, un mythe français, Paris 1986, S. 139
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Bologne, JC. (2001). Das Schamgefühl — zur Schau gestellt. In: Nacktheit und Prüderie. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02712-2_13
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Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
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