Zusammenfassung
Am 9. Juli fuhr Goethe ins Gebirg. Der Abend war bedeutend, der Himmel klar, die Sonne ging rein unter. Der Weg konnte verhältnismäßig für gut gelten, weil man ihn zum Transport der Artillerie gerade verbessert hatte. Um halb acht war er auf der Höhe von Zinnwald, wo die Grenze zwischen Böhmen und Sachsen durchgeht. Zerstreute Häuser in den Wiesen, wenige Bäume, die Berghalden kündigten sich an. Goethe war ganz heiter, ruhig, er war nicht wahnsinnig, wie man bei der Abfahrt meinte. Er fand Unterkommen, ging noch hinaus auf die Halden und untersuchte daselbst die Steine. Er nahm an allem Interesse; er wunderte sich zum Exempel, in der keineswegs reinlichen Wirtschaft keine Fliege zu finden, „es scheint, daß die Berghöhe ihnen nicht zusagt“. Am Morgen stieg er in die Klüfte, auf der Grube Vereinigt-Zwitterfeld stellte er den Steiger und seine Leute, der Schacht ist 48 Lachter tief.
„Um nun die Empfindung des Lebens wiederzugewinnen, die Dinge wieder zu fühlen, den Stein steinern zu machen, gibt es das, was wir Kunst nennen.“ (Viktor Schklowski, 1916)
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Braun, V. (2000). „Dem Geyer gleich.“ Goethe und Kafka in der Natur. In: Keller, W. (eds) Goethe-Jahrbuch. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02710-8_14
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Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart
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