Zusammenfassung
Alice Guy-Blachet, die erste Regisseurin der Filmgeschichte, von der dieser Aufruf stammt, hatte gut reden. Als sie die Phantasiemaschine bediente, war der Film noch ein Handwerk, kein besonders angesehenes überdies, und seine Akteure zumeist Leute ohne Berufsausbildung, kurzerhand von der Straße aufgelesen, mitgegangen und mitgehangen, um sich schnell ein Zubrot zu verdienen. Und — vor allem: Keine theoretischen Torhüter disputierten über eine geschlechtsspezifische Befähigung, den Kinematographien zu bedienen oder gar über die naturgegebene Unfähigkeit des Weibes, selbst Bilder zu produzieren und den ihr von der Geschichte zugewiesenen Platz, nur Bild zu sein, zu desertieren.
Filmen Sie, meine Damen!
Es gibt nichts bei der Regie eines
Films, das eine Frau nicht ebenso
leicht tun könnte wie ein Mann.
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Literatur:
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Möhrmann, R. (2000). Ich Sehe was, was Du Nicht Siehst: Feministische Filmtheorie in der Bundesrepublik Deutschland. In: Wende, W. (eds) Nora verläßt ihr Puppenheim. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02693-4_14
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