Zusammenfassung
Die latente Radikalisierung des gesellschaftlichen und politischen Lebens in der Weimarer Republik, die von liberalen und linken Intellektuellen und Schriftstellern als zunehmende Einschränkung ihrer politischen und literarischen Handlungs- und Freiheitsspielräume erlebt wurde, ging mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 in den offenen Faschismus über und überraschte viele, die zu seinen späteren Opfern zählen sollten. Was diese Entwicklung für Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler bedeutete, hätten aufmerksame Zeitgenossen spätestens 1929 bemerken müssen, als der Nationalsozialist Frick das Innen- und Volksbildungsministerium in Thüringen übernahm und die nationalsozialistische Kulturpolitik en miniature vorwegnahm. Die Unterschätzung der Nationalsozialisten ist um so erstaunlicher, als diese ihren Herrschaftsanspruch mit dem Hitler-Ludendorff-Putsch in München (1923), mit der Gründung der Kampfverbände SA und SS, mit Hitlers Bekenntnisbuch Mein Kampf (1924) frühzeitig deutlich gemacht hatten; die Wahlergebnisse gegen Ende der Weimarer Republik zeigten, daß die Nationalsozialisten auf dem Weg zu einer Massenpartei waren. Bei den Reichstagswahlen 1930 konnten sie ihren Anteil an den Reichstagsmandaten von 12 auf 107 steigern.
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Weiterführende Bibliographie
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Beutin, W. et al. (1994). Literatur im Dritten Reich. In: Deutsche Literaturgeschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01787-1_10
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