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Der Stein der Weisen 1689–1700

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Sophie Charlotte von Preußen
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Zusammenfassung

Nach dem Sturz Danckelmanns schien es, als stünde Sophie Charlottes jene Einflussnahme auf ihren Gemahl offen, die sie zur Verwirklichung ihrer Unternehmungen benötigte. Die Mutter hatte geschrieben: »… man darf Ihnen nunmehr Glück wünschen wie Ludwig XIII. nach dem Tode von Marschall D’Ancre [dieser Günstling der Königin wurde mit Wissen Ludwigs, nachdem er Opfer von Intrigen geworden war, ermordet]. Ich muß gewiß sagen, daß ich diesen Tartuffe niemals für so böse hätte halten können. (…) Gott sei gelobt, daß Sie ihren Vormund los sind, und daß Sie das Herz Ihres Herrn Gemahls besitzen. Ich hoffe, Sie werden den Platz gegen alle verteidigen, die ihn angreifen wollen und man wird in Zukunft wissen, daß Sie noch mehr können als nur Klavier spielen. Schon seit lange hat unser Kurfürst Sie dort zu sehen gewünscht …«1 War damit bereits der Stein der Weisen gefunden? Leibniz’ Losungen waren bei der Kurfürstin jedenfalls folgenlos geblieben.

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Anmerkungen

  1. Brief Sophies an Sophie Charlotte, 1. Dezember 1697, zit. nach Geerds 1913, S.369.

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  2. In nächster Umgebung stand Pietro Torri, der in Brüssel und Hannover tätig war und der sich in diesem Jahr, mit Fürsprache Steffanis, um die Anstellung am brandenburgischen Hof als Kammermusiker — vergebens — bemühte.

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  3. Vgl. Senn 2000, »Sophipolis«.

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  4. Die korrekte Schreibweise für den Bau müsste daher Lützenburg lauten. Der inzwischen erschienene Ausstellungskatalog über Sophie Charlotte und ihr Schloss benutzt ohne Begründung die (italienische) Schreibweise Lietzenburg.

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  5. Von ihm stammt auch die eindrückliche Beschreibung der Aufführung der unvollendeten Oper Achille et Polixène von Lully.

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  6. Im September wurde die Kirchenmusik im Dom wieder aufgenommen.

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  7. Brief der Kurfürstin Sophie an die Raugräfin Luise, 1./11. September 1699, zit. nach Bodemann 1888.

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  8. Bei der Aushebung der Fundamente hatte man eine alte Begräbnisstätte mit Münzen und Tonkrügen gefunden, die man für römischen Ursprungs hielt; vgl. Senn 2000, »Sophipolis«.

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  9. Heusch an Kurfürst Georg Ludwig, 5. August 1699, Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv, Cal. Br. 24, Nr. 589, Bd. II, fol. 60.

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  10. Erhalten sind davon eine gedruckte Beschreibung GStPK, I. HA, Rep. 92, König 295 Bl. 54–91 und eine handschriftliche Quelle Ms. bor. fol. 1008.

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  11. Text bei Jean-Jacques Olivier, Les Comédies-François dans les Cours d’Allemagne, 4 Bände, Paris 1903 S. 179–185; die-se Aufführung könnte auch die Ausstattung des unlängst in Moskau gefundenen Porträts Sophie Charlottes erklären, siehe Frontispiz des Katalogs Sophie Charlotte und ihr Schloß, Berlin 1999.

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  12. Die verlorene Rechnung findet sich bei Eduard Brachvogel, Das alte Berliner Theaterwesen bis zur ersten Blüte des deutschen Dramas, Berlin 1877; Laut dieser Kammerrechnung hatte Friedrich III. nicht nur die Bezahlung der Komposition Ariostis übernommen, sondern auch dessen Jahresverdienst von 443 Rtl.

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  13. Im Januar 1681 hatte in Saint-Germain mit der Musik von Lully/Text Quinault das gleichnamige Stück seine Premiere auf der Bühne erlebt und bei seiner Übernahme im Pariser Palais Royal wenige Monate später erstmals in der Geschichte der Oper professionelle Ballerinen auf der Bühne gezeigt.

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  14. Im ersten ritt Cupido auf einem Löwen / so das Hessische Wappen / und hatte die Worte: je dompte tout, ich bändige alles; wie er sich etwan dessen / von einem Löwen / dort in dem Gespräch mit seiner Mutter bei dem Lucianus rühmet. Im andern stand er mit seinem gespannten Bogen / sagend: Rien ne m’est impénétrable, ich kann überall durchdringen. In dem dritten schmiedete er an einem Herzen / mit den Worten darüber: Je le forme comme je veux, ich form es wie ich will; und in dem vierten strich er mit einem Streichholz über einen Scheffel voll ungleich liegender Körner / mit den Worten: je rends tout egal, ich mache alles gleich. Nämlich damit anzuzeigen: dass weder Stärke / noch feste Verwahrung; weder Widerspenstigkeit und Eigensinn; noch auch Stolz und Ehrgeiz / die vier größten Hindernisse der Welt / uns vor der Liebe schützen und befreien können.

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  15. Vgl. seine Neuen Lauten-Früchte (1676) mit spieltechnischen Anweisungen.

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  16. Den Ausführungen von Stephen Stubbs zufolge, von dem auch die Einspielung stammt, soll Jacques de Saint-Luc im Alter von 84 Jahren noch eine Anstellung bei Prinz Eugen gefunden haben, zu dem er sich auf seiner Durchreise nach Berlin befand. 17 Hannover, Niedersächsische Landesbibliothek Op. 9,9.

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  17. Johann von Besser, Schriften, Leipzig 1732, S. 728.

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  18. Sophie hatte in einem Brief vom 6. September an die Raugräfin Luise über den Kurprinzen geäußert, dass, wenn sein »Haufen blonder Haare« frisiert sei, er aussähe, wie man Cupido male. Das von Anthoni Schoonjans 1702 (SPSG, GK I 3381) für Sophie Charlotte angefertigte Gemälde (GK) ist demnach realistisch, was die Porträthaltung betrifft.

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  19. »cependant j’ay vu avec plaisir toutes les amitiés de mon cher électeur, qui me tiennent plus au cúur que toute chose. Il est vrai, que l’électeur de Bavière est un Prince d’esprit et de mérite, mais à mon égard rien ne surpasse mon cher électeur, et je me trouve bien plus heureuse avec lui, sur tout si il me conserve ses bonnes grâces. Nous sommes ici depuis trois jours et avons été bien tourmente sur l’eau d’envers ici, car le vent était contraire … de ne plus me mettre sur l’eau, a moins que ce ne soit un trec cheut (Treckschute) … le vent a été si bon pour l’Angleterre, que le roi (est) parti aujourd’hui, je l’ai encore vu chez moi ce matin. Mon fils a été avec lui sur le yacht … j’espère à présent, bientôt revoir mon cher électeur, car il me semble, qu’il y a un siècle que je n’ai eu ce bonheur …« Zit. nach Berner 1901.

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Senn, R.T. (2000). Der Stein der Weisen 1689–1700. In: Sophie Charlotte von Preußen. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01726-0_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-01726-0_5

  • Publisher Name: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart

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