Zusammenfassung
In einem Artikel für die „Allgemeine Zeitung“ vom 8. März 1836 verwendet Heine erstmalig den Begriff „Renaissance“.269 In allen zeitlich früher liegenden Beschreibungen der „Romantischen Schule“ und in „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“, in denen Heine vor allem die künstlerischen Leistungen der Renaissance hervorhebt, hatte Heine diesen Begriff noch nicht verwandt. Auch in einem Zusatz zu den „Florentinischen Nächten“, in dem Heine die Architektur der Renaissance-Hochburg Florenz beschreibt, scheint Heine diesen Begriff noch nicht zu kennen, obwohl er gewissermaßen in der Luft liegt:
„Es [Florenz] ist das christliche Athen, und seine durchgeistete Schönheit erquickt die Sinne wenn man am Tage durch seine Straßen wandelt und seine Bauwerke betrachtet, worin der gothische Tiefsinn sich mit griechischer Anmuth vermählt. Auf der festen Hälfte des Palazzos, die aus trotzigen Quadern besteht und das mittelalterliche Schwertrecht bekundet, erheben sich die edlen Säulenwerke und Dreyeckformen, die dem antiquen Kunstsinn huldigen. Hier ist die Kraft ohne Rohheit und die Grazie ermangelt nicht des Ernstes; Stärke und Anmuth haben hier ihre Erbfehde beendigt, und in diesen Bauwerken zittert noch ihr Vesöhnungskuß.“270
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
auf der Horst, C. (2000). Die Renaissance und Franz I. In: Heinrich Heine und die Geschichte Frankreichs. Heine-Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01719-2_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-01719-2_11
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01756-7
Online ISBN: 978-3-476-01719-2
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)