Zusammenfassung
Auf gerade einmal vier Stellen seines Werkes kommt Heine auf Jeanne d’Arc zu sprechen. In allen diesen Textstellen hebt Heine die Tugendhaftigkeit dieses nachmaligen Nationalsymbols Frankreichs hervor. In den Handschriften der ersten Fassung der „Bäder von Lukka“ aus dem Frühjahr 1829 erwägt Heine, statt eines Tugendideals der Antike — „Horatius Koklas“261 — Jeanne d’Arc zu setzen. Anläßlich seines Rouen-Aufenthaltes in der Normandie erinnert Heine in den „Französischen Zuständen“ an das „großmüthige Mädchen“ Jeanne d’Arc, das „man auf jenem Martkplatze verbrannte“.262 In „Shakespeares Mädchen und Frauen“ spricht Heine von dem „hohen Standbild“, das Schiller von dem „schmutzigen Witze Voltaires, und den schwarzen Flecken, die ihm sogar Shakespeare angedichtet“ gesäubert hat.263 Heine will damit auf Voltaires „La Pucelle d’Orléans“ von 1762 antworten, in der er spöttisch Jeanne d’Arc als „pauvre idiote“ bezeichnet hatte. Und noch in Artikel XXXIV der „Lutetia“ aus dem April 1841 verkörpert Jeanne d’Arc für Heine das Tugendbild der Jungfräulichen Reinheit“.264
Notizen
J. Quicherat, Procès de condamnation et de rehabilitation de Jeanne d’Arc dite la Pucelle. T. 1–5. Paris: Renouard 1841–1849.
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auf der Horst, C. (2000). Jeanne d’Arc. In: Heinrich Heine und die Geschichte Frankreichs. Heine-Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01719-2_10
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