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Part of the book series: Heine-Studien ((HEINEST))

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Zusammenfassung

Heinrich Heine lebte von 1831 bis 1856, also nahezu die Hälfte seines Lebens in Frankreich.1 Wenn die Jahre seiner Kindheit, bspw. 16 Jahre abgerechnet würden, hätte Heine als Erwachsener länger in Frankreich gelebt als in Deutschland. Zumindest aber die Hauptzeit seines schriftstellerischen Wirkens und Schaffens liegt in Frankreich, genauer in Paris. Heine besaß vordergründig zwei Schwerpunkte in seiner Arbeit als „Künstler, Tribun und Apostel“2: Deutschland und Frankreich. In seinem nach den Vorschriften des Code civil verfaßten und rechtsgültigen Testament bekennt Heine, sein Leben lang die „l’entente cordiale entre l’Allemagne et la France“3 gesucht und gefördert zu haben. Und dieses Ziel im Auge trat er in ein enormes journalistisches und dichterisches Schaffen ein, um — so der Untertitel der „Lutetia“ — den Deutschen „Berichte über Politik, Kunst und Volksleben“ Frankreichs und der Franzosen zu geben. Heines sämtliche Facetten der französischen Zivilisation aufgreifenden Texte nicht nur der „Lutetia“, die gleicherweise Politisches und Kulturelles verarbeiteten, verlangten von dem zunehmend kränkeren Zeitschriftsteller nicht nur eine scharfe Beobachtungsgabe, sondern auch ein intensives Studium der Hintergründe, der französischen Geschichte. Heine wird diese Kenntnisse über Frankreich und seine Geschichte in den Unterrichtsstunden seines Schulbesuchs in Düsseldorf, dann während seines Studiums in Bonn, Göttingen und Berlin und auch über die orale Tradition erworben haben. Nach seinem Ortswechsel nach Paris war ihm das Geschichtswissen in der historischen und zeitgenössischen Literatur der Lesekabinette zugänglich — von der Belletristik bis zu Lexikonartikeln und von der Journalistik bis hin zu den Fachbüchern der Geschichte.

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Notizen

  1. An diesem Geburtstagstermin im Jahr 1797 besteht berechtigterweise Skepsis. Vgl. hierzu H. Schanze, Heines Geburtsjahre, in: Heine-Jahrbuch 31 (1992), S. 192–197 und K. Soll/J.A. Kruse, ‚Lebensverhältnisse des Heinrich Heine‘. Zwei Dokumente aus dem Jahre 1835 über Heines Taufe und Geburtsjahr, in: Heine-Jahrbuch 31 (1992), S. 198–202.

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  2. Vgl. zur erst kürzlich gefundenen Geburtsurkunde, durch die der Vorname von Heines Frau ermittelt werden konnte, M. Windfuhr, Frauenideal und Realfrau. Heine und Mathilde, in: JA. Kruse (Hg), Ich Narr des Glücks. Heinrich Heine 1797–1856, S. 474–482.

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  3. L. Calvié, Texte Heineen et révolution française: repetition, citation et autocitation, in: Le texte et l’idée, 4 (1989), S. 93–105.

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  4. L. Bodi, Kopflos — ein Leitmotiv in Heines Werk, in: W. Gössmann/J.A. Kruse (Hgg.), Der späte Heine 1848–1856, S. 227–244. Hier muß auch F. Mendes Studie „Heine und Robespierre“ angeführt werden, die der einzige Versuch ist, Heine Beziehung zu einem Protagonisten der Revolution darzustellen. Mende zeichnet hier die Kurve von Robespierre als einer „historischen Heldengestalt“ bis zur Ablösung von diesem Paradigma und dem Anbinden Heines an die „Doktoren der Revolution“ nach (F. Mende, Heine und Robespierre, in: Weimarer Beiträge, 1965, S. 529–539).

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  5. G. Tonelli, Heinrich Heines politische Philosophie (1830–1845)

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  6. V. Hansen, Johannes der Täufer. Heines bedingter Bonapartismus, in: W. Gössmann/J.A. Kruse (Hgg.), Der späte Heine 1848–1856, S. 69–96

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  7. J. Traeger, Napoleon, Trajan, Heine. Zur Malerei des Ersten Kaiserreichs in Frankreich, in: Jahres und Tagungsberichte der Görresgesellschaft 1984, S. 71–86

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auf der Horst, C. (2000). Einleitung. In: Heinrich Heine und die Geschichte Frankreichs. Heine-Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01719-2_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-01719-2_1

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01756-7

  • Online ISBN: 978-3-476-01719-2

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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