Zusammenfassung
Beim allgemeinen Publikum stieß das Werk auf Ablehnung; und »Die Professores schrein in Collegiis dawider« (Voß an E. Boie, 12.6.1774, Voß 1829–1833, 245). Die junge Dichtergeneration des Sturm und Drang und Göttinger Hain begrüßte dagegen Die deutsche Gelehrtenrepublik als »Die Einzige Poetick aller Zeiten und Völcker« (Goethe an Schönborn, 10.6.1774, Goethe 1985ff., XXVIII, 377). Ob Goethe mit ›Poetik‹ das gesamte Werk meint oder die speziell auf Dichtung bezogenen Teile wird aus dem Brief nicht deutlich. Eine Herauslösung der ›Poetik‹ jedenfalls findet sich hier nicht; das Buch wirkt als Ganzes. Kirschstein nimmt dagegen in der einzigen größeren Arbeit zur Gelehrtenrepublik das Urteil Goethes zum Anlass, »diesem Teil des Buches größeres Interesse zuzuwenden, als dem übrigen, äußerlich nicht sehr reizvollen Gemisch von Form und Inhalt« (1928, 160). In den letzten Jahrzehnten ist dann die ›Poetik‹ zugunsten einer Interpretation des Werkes als politischer Programmschrift zurückgetreten: Es ist »antiabsolutistisches Legitimationsmodell« (Zimmermann 1981, 80) oder Entwurf eines »Freiraums für das Bildungsbürgertum innerhalb absolutistischer Staatsgebilde« (Jørgensen/Bohnen/Øhrgaard 1990, 253). In der Forschung zerfällt das Werk somit in zwei Teile, Aspekte oder Textgruppen, die eher zufällig durch die abenteuerliche Montage-Form miteinander verbunden sind.
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Kohl, K. (2000). Die deutsche Gelehrtenrepublik. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01503-7_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-01503-7_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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