Zusammenfassung
Das Wort »Kritik« nimmt Foucault oft in den Mund; man findet in seinen Interviews eine beständige Auseinandersetzung mit dem Phänomen einer Kritik ›an‹ gesellschaftlichen Verhältnissen oder an bestimmten Theorien. Dabei zeigt sich, dass Foucault dem anklagenden Modus der Argumentation nichts abgewinnen kann. Auch das Wesen des ›Kritikers‹ ist ihm suspekt, sowohl in der Literaturwissenschaft wie in der Politik, weil Anmaßungen unbeteiligter Einsicht ohne analytische Anstrengung vorgebracht werden. Die ernste Arbeit der Analyse allerdings nennt er gelegentlich selber »Kritik« und ist bereit, das eigene Denken so zu titulieren. Die durch das ganze Werk verstreuten Stellen eines affirmativen Wortgebrauchs von ›Kritik‹ gipfeln in Texten aus dem Jahr 1984, in denen Foucault sich selbst und sein Werk beschreibt. Dort proklamiert er die »kritische Geschichte des Denkens« (DE IV, 777 f.) und die »kritische Arbeit des Denkens an sich selbst« (GL 15).
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Saar, Martin: Genealogie als Kritik. Geschichte und Theorie des Subjekts nach Nietzsche und Foucault. Frankfurt a.M. 2007.
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Schneider, U.J. (2014). Kritik. In: Kammler, C., Parr, R., Schneider, U.J., Reinhardt-Becker, E. (eds) Foucault-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-01378-1_37
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-01378-1_37
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