Zusammenfassung
Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt einen Brief Heinrich Heines, den sie zusammen mit dem Schreiben eines unbekannten Dritten als eine inhaltliche Einheit verwahr.1 Nähern wir uns zunächst dem beigegebenen, dreiseitigen Brief des anonymen Verfassers, der seine Identität — spielerisch — durch ein ligiertes Monogramm zu verschleiern trachtete.
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Anmerkungen
Zu Schleiden vgl. vor allem Ilse Jahn und Isolde Schmidt: Matthias Jacob Schleiden (1804–1881). Sein Leben in Selbstzeugnissen. Stuttgart 2005 (Acta Historica Leopoldina, 44).
Gustav Theodor Fechner: Tagebücher 1828 bis 1879. Hrsg. von Anneros Meischner-Metge. Bearb. von Irene Altmann. Teilbd. 1, Leipzig 2004 (Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte, 27), S. 456.
Die Adresszeile des Briefumschlags ist teilweise abgerissen. Von Heines Hand sind nur die Worte » Ihrer Wohl« und »Madame« überliefert, die eine fremde Hand mit Bleistift in » Ihrer Wohlgeboren Madame Helbert geb. Schnabel Hamburg« ergänzt hat. Bei derlei nachträglichen Zuweisungen ist stets Vorsicht geboten: so auch in diesem Fall. Der Brief wurde erstmals 1914 bei Hirth gedruckt; schon damals war das Briefcouvert lädiert und der Name der Adressatin getilgt. Vgl. Heinrich Heine: Briefwechsel. Hrsg. von Friedrich Hirth. Bd. 1. München 1914, S. 641.
Rudolf Walter Leonhardt: Verschiedene in Hamburg und Göttingen. Venus rediviva. — In: Ders.: Das Weib, das ich geliebet hab. Heines Mädchen und Frauen, Hamburg 1975, S. 53.
Edda Ziegler: Die große Frauenfrage. Zu Heines Mädchen und Frauen. — In: Ich Narr des Glücks. Heinrich Heine 1797–1856. Hrsg. von Joseph A. Kruse unter Mitwirkung von Ulrike Reuter und Martin Hollender. Stuttgart, Weimar 1997, S. 367–375, hier S. 373.
Martin Perels: Hamburger Feuilletons. — In: Die deutsche Schaubühne 10 (1869), S. 42.
Joseph A. Kruse: Heines Hamburger Zeit. Hamburg 1972, S. 138.
Rudolf von Gottschall: Aus meiner Jugend. Erinnerungen. Berlin 1898, S. 325.
Vgl. Lucien Wolf: Essays in Jewish History. Ed. by Cecil Roth. London 1934. S. 234ff;
Herbert H. Kaplan: Nathan Mayer Rothschild and the Creation of a Dynasty. The critical Years 1806–1816. Stanford 2006, S. 6f u. 16f
— Vgl. auch den Stammbaum der Familie Barent-Cohen bei Abigail Green: Moses Montefiore. Jewish Liberator, Imperial Hero. Cambridge (Mass.), London 2010, S. 427f.
Vgl. Richard Roberts: Schroders. Merchants & Bankers. Basingstoke, London 1992, S. 355–359. Roberts weist hier auf die mögliche Etymologie des noch heute seltenen Nachnamens Helbert hin. Jener Londoner John Helbert, den wir als Ehemann der Madame Schleiden ausschließen müssen, habe ursprünglich den Namen John Israel getragen. Der von ihm später gewählten Name Helbert verweise auf Halberstadt, den Herkunftsort seiner Familie.
Vgl. zu ihrer Biographie Nikolaus Gatter: »Was doch der Assing und der August für vortreffliche Frauen haben!« Heines Freundin Rosa Maria. — In: Vom Salon zur Barrikade. Frauen der Heinezeit. Hrsg. von Irina Hundt. Stuttgart, Weimar 2002, S. 91–110, passim auch zur Tochter Ludmilla.
Man müsse, so der Schriftsteller und Theaterkritiker Feodor von Wehl, den Satiriker »Adolf Glaßbrenner und seine Gattin in den gastlichen Häusern der Familien Helbert, Hellmrich, Ladé, Roß u. a. gesehen haben, um sich eine Vorstellung von dem lebendigen Reiz und der bezaubernden Frische ihres Umgangs machen zu können. Besonders im zuerst genannten Hause, in dem einst Heinrich Heine und M. E. Schleiden verkehrten, [...] fühlten sich die Obengenannten vorzüglich wohl und behaglich.« Feodor von Wehl zit. n. Richard SchmidtCabanis: Adolf Glaßbrenner. Ein biographisch-literarischer Essay. — In: Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart. N.F., Jg. 13 (1877), Erste Hälfte, S. 241–255; hier S. 253.
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Hollender, M. (2012). Frau Staatsrath Schleiden, Madame Helbert und ein entwendeter Heine-Brief. In: Brenner-Wilczek, S. (eds) Heine-Jahrbuch 2012. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00815-2_9
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