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»Denn Deinem Engel Kannst Du Dich Sichrer Nicht Vertraun, Als Mir.«

Vertrauen als sprachlicher Akt bei Heinrich von Kleist

  • Chapter
Kleist-Jahrbuch 2012
  • 336 Accesses

Zusammenfassung

Der Begriff des Vertrauens spielt bei Heinrich von Kleist für die Verortung des Ichs in der Gesellschaft eine wichtige Rolle. Entsprechend erklärt bereits Gerhard Fricke das Vertrauen zur »einzige[n] Brücke, die über den verwirrenden Strom der Endlichkeit führt«,2 und Hermann J. Weigand spricht vom Vertrauen als dem »engste[n] Band seelischer Gemeinschaft«.3 Pieter Fokko Smith betont den Aspekt des beidseitigen Wagnisses und der beidseitigen »Forderung von Offenherzigkeit. «4 Johannes Harnischfeger unterstreicht die Notwendigkeit seiner Bestätigung durch »untrügliche Zeichen«.5 Vertrauen erscheint im Werk Kleists demnach als Einfordern eines Gefühls oder wie es Anne Fleig treffend formuliert:

Vertrauen muss sich als Gefühl bewähren, das unmittelbar an die eigene Wahrnehmung gebunden und insofern der sprachlichen Verständigung vorgängig bzw. überlegen ist. Darüber hinaus wird Vertrauen zu einer uneingeschränkten Forderung an das Gegenüber, mithin zu einer Forderung, die an die Bedingung der Bedingungslosigkeit geknüpft ist.6

Die Dramen Kleists werden unter Angabe der Verszahlen zitiert nach SW9 I.

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Anmerkungen

  1. Gerhard Fricke, Gefühl und Schicksal bei Heinrich von Kleist. Studien über den inneren Vorgang im Leben und Schaffen des Dichters, unveränderter Nachdruck der Erstauflage [von 1929], Darmstadt 1963, S. 25.

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  2. Hermann J. Weigand, Das Vertrauen als Zentralbegriff in Heinrich von Kleists Dramatik (1938/39). In: Ders., Fährten und Funde. Aufsätze zur deutschen Literatur, hg. von A. Leslie Willson, Bern und München 1967, S. 72–84, hier S. 73.

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  3. Pieter Fokko Smith, Das Vertrauen in Heinrich von Kleists Briefen und Werken, Groningen 1949, S. 143, 145, 148.

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  4. Johannes Harnischfeger, Liebe und Vertrauen in Kleists ›Verlobung in St. Domingo‹. In: Beiträge zur Kleist-Forschung (2001), S. 99–127, hier S. 120.

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  5. Anne Fleig, Das Gefühl des Vertrauens in Kleists Dramen ›Die Familie Schroffenstein‹, ›Der zerbrochne Krug‹ und ›Amphitryon‹. In: KJb 2008/09, S. 138–150, hier S. 139.

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  6. Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der Oberdeutschen, vierter Theil von Seb–Z, zweyte vermehrte und verbesserte Ausgabe, Leipzig 1801, Sp. 1162.

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  7. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (wie Anm. 7), erster Theil von A–E, zweyte vermehrte und verbesserte Ausgabe, Leipzig 1793, Sp. 398.

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  8. Johann August Eberhard und Johann Gebhard Ehrenreich Maaß, Versuch einer allgemeinen teutschen Synonymik in einem kritisch-philosophischen Wörterbuche der sinnverwandten Wörter der hochteutschen Mundart, erster Band A und B, fortges. und hg. von Johann Gottfried Gruber, Halle 31826, S. 182.

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  9. Joachim Heinrich Campe, Wörterbuch der deutschen Sprache, fünfter und letzter Theil U–Z, Braunschweig 1811, S. 390.

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  10. Campe, Wörterbuch der deutschen Sprache (wie Anm. 10), erster Theil A–E, Braunschweig 1807, S. 192.

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Günter Blamberger Ingo Breuer Wolfgang de Bruyn Klaus Müller-Salget

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Nowoitnick, J. (2012). »Denn Deinem Engel Kannst Du Dich Sichrer Nicht Vertraun, Als Mir.«. In: Blamberger, G., Breuer, I., de Bruyn, W., Müller-Salget, K. (eds) Kleist-Jahrbuch 2012. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00814-5_24

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00814-5_24

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-02459-6

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