Zusammenfassung
Mit dem Vertrauen steht ein Begriff im Zentrum der folgenden Überlegungen und auch der folgenden Beiträge, dem aus literaturwissenschaftlicher Perspektive bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Vertrauen bildet die vermutlich entscheidende Voraussetzung sozialen Zusammenhalts und spielt daher in Zeiten historischer Umbrüche eine besondere Rolle. Es ist ein vielschichtiges Phänomen, das nicht nur dem gesellschaftlichen Wandel unterliegt, sondern sich auf vielfältige Weise in die Literatur eingeschrieben und diese auch hervorgebracht hat. Anhand einiger Fragen zum Begriff und Phänomen des Vertrauens soll im Folgenden ein Forschungsfeld skizziert werden, das literaturgeschichtlich zwischen Lessing und Kleist situiert werden kann.
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Anmerkungen
Vgl. Ute Frevert, Vertrauen. Historische Annäherungen an eine Gefühlshaltung. In: Emotionalität. Zur Geschichte der Gefühle, hg. von Claudia Benthien, Anne Fleig und Ingrid Kasten, Köln u.a. 2000, S. 178–197.
Gotthold Ephraim Lessing, Miß Sara Sampson. In: Ders., Werke und Briefe in zwölf Bänden, hg. von Wilfried Barner u.a., Bd. 3: Werke 1754–1757, hg. von Conrad Wiedemann, Frankfurt a.M. 2003, S. 431–526, hier S. 477.
Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch (1905), Reprint München 1984, Bd. 25, Sp. 502.
Vgl. Jan Philipp Reemtsma, Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne, Hamburg 2008, S. 37, 55.
Martin Hartmann, Die Praxis des Vertrauens, Berlin 2011, S. 14.
Vgl. Ursula Geitner, Die Sprache der Verstellung. Studien zum rhetorischen und anthropologischen Wissen im 17. und 18. Jahrhundert, Tübingen 1992; zur Dekonstruktion des Gegensatzes von Aufrichtigkeit und Verstellung vgl.
Achim Geisenhanslüke, Masken des Selbst. Aufrichtigkeit und Verstellung in der europäischen Literatur, Darmstadt 2006;
aus der Perspektive der Inszenierung: Ralf Bohn und Heiner Wilharm (Hg.), Konstruktion und Simulation. Inszenierung und Vertrauen. Grenzgänge der Szenografie, Bielefeld 2011.
Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise. In: Ders., Werke und Briefe in zwölf Bänden, hg. von Wilfried Barner u.a., Bd. 9: Werke 1778–1780, hg. von Klaus Bohnen und Arno Schilson, Frankfurt a.M. 1993, S. 483–627, hier S. 596f. Alle Nachweise nach dieser Ausgabe.
Vgl. Simone Fiedel, Familie und Vertrauen in Lessings Dramen: ›Emilia Galotti‹, ›Nathan der Weise‹ und ›Miß Sara Sampson‹, Saarbrücken 2008, S. 65.
Vgl. Helmut J. Schneider, Genealogie und Menschheitsfamilie. Dramaturgie der Humanität von Lessing bis Büchner, Berlin 2011, S. 157.
Vgl. ausführlicher Anne Fleig, Das Gefühl des Vertrauens in Kleists Dramen ›Die Familie Schroffenstein‹, ›Der zerbrochne Krug‹ und ›Amphitryon‹. In: KJb 2008/09, S. 138–150, bes. S. 143–147.
Vgl. Ruth Klüger, Tellheims Neffe. Kleists Abkehr von der Aufklärung. In: Dies., Katastrophen. Über deutsche Literatur, Göttingen 1994, S. 163–188.
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Fleig, A. (2012). Achtung: Vertrauen!. In: Blamberger, G., Breuer, I., de Bruyn, W., Müller-Salget, K. (eds) Kleist-Jahrbuch 2012. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00814-5_22
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