Zusammenfassung
Obwohl in den letzten Jahren die Beschäftigung mit dem Sound in den Medien stark zugenommen hat, wird bei der Analyse des Audiovisuellen der Ton, die Akustik — allgemeiner: das Auditive — häufig noch vernachlässigt. Die Ursachen dafür sind unterschiedlicher Art:
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Zum einen liegt es daran, dass in der menschlichen Wahrnehmung das Sehen (videre, video) eine sehr viel größere Rolle spielt als das Hören (audere, audio). Zu 80 Prozent, heißt es, sei das Sehen an der menschlichen Wahrnehmung der Welt beteiligt, nur zu 20 Prozent das Hören. Sprache tritt z. B. nicht nur als gesprochene Sprache hervor, sondern ist auch als geschriebener, grafischer Text vorhanden, wird also durch das Auge wahrgenommen. Gleichwohl gilt für Film und Fernsehen ein Satz von James Monaco: »Im Idealfall ist der Ton ebenso wichtig wie das Bild« (Monaco 1980, S. 111).
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Zum anderen ist es ein künstlerisches Wertungsproblem. In der allgemeinen Diskussion der AV-Medien wird der visuellen Gestaltung mehr Gewicht beigemessen als der auditiven.
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Zum dritten ist es schließlich ein wissenschaftsmethodisches Problem. Die Film- und Fernsehanalyse hat sich bislang mit dem Ton im Film weniger ausführlich als mit dem Bild beschäftigt, weil die methodischen Probleme der Bildanalyse als schwieriger empfunden wurden und deshalb eine intensivere Auseinandersetzung gefordert haben.
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Hickethier, K. (2012). Zur Analyse des Auditiven. In: Film- und Fernsehanalyse. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00811-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00811-4_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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