Zusammenfassung
H.s Rezeption zwischen 1933 und 1945 ist von einer Fülle einander widersprechender und zudem auf verschiedenen Ebenen kultureller Produktion angesiedelter Charakteristika geprägt: Vom Abdruck der Scheltrede aus dem ↗Hyperion in Feldpostausgaben für die Ostfront über die Initiierung der bis heute maßgeblichen Stuttgarter Ausgabe im Jahre 1943 bis hin zur Reproduktion von Nachdichtungen verschiedenster Qualität selbst in Tageszeitungen spannt sich in Deutschland wie im Exil eine Fülle von Bezugnahmen, hinter denen das Realobjekt H. gelegentlich verschwindet. Die H.-Rezeption zwischen 1933 und 1945 bietet daher auch für die ideologiekritische Faschismusforschung eine besondere Herausforderung, da sie nur in geringem Maße mit Begriffen wie »Instrumentalisierung«, »Propagandaphilologie« oder »Hölderlinidolatrie« — so noch Bothe (1992, 218 u. 275) — erfaßt werden kann.
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Literatur
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Albert, C. (2011). Nationalsozialismus und Exilrezeption. In: Kreuzer, J. (eds) Hölderlin-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00659-2_37
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