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Jan Žižka als heikles Vormärzthema Teil II Beobachtungen zu Carl Herloßsohn, Moritz Hartmann und Alfred Meißner

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Heine-Jahrbuch 2010
  • 154 Accesses

Zusammenfassung

Carl Herloßsohn scheint fast völlig in den Orkus der Vergessenheit gefallen zu sein, obwohl er eine sichtbare Figur des Vormärz und ein in seiner Zeit durchaus populärer Schriftsteller gewesen ist. Er galt als der »Einflussreichste in dieser Gruppe politischer Lyriker [in Leipzig] […]. Er popularisierte auch die revolutionären Tradition der tschechischen Geschichte und wurde bezeichnenderweise von den tschechischen Demokraten sehr geschätzt.«1 Noch am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde nicht nur festgestellt, dass seine Werke »[u]nter allen deutschböhmischen Dichtern des Vormärz […] in der Lesewelt die weiteste Verbreitung gefunden« hatten, sondern dass sie noch immer gelesen und neu gedruckt würden.2 Literaturgeschichtlich aber ist er schon 1862 abgeschrieben worden:

Herloßsohn’s literarische Thätigkeit wird, obgleich er zu den gelesensten Schriftstellern seiner Zeit gehört, und noch zur Zeit die čechischen […] Uebersetzungen seiner Romane in Böhmen eine Lieblingslecture bilden, in einer Geschichte der Literatur wenig Nachsicht finden.3

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Anmerkungen

  1. Hans-Georg Werner: Geschichte des politischen Gedichts in Deutschland von 1815 bis 1840. Berlin 1969, S. 293 ff.

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  21. [Jan Erazim Wocel]: Die Slaven und ihr Verhältnis zu Deutschland. — In: Allgemeine Zeitung, Beilage Nr. 73, 14. März 1841, S. 578. Die meisten Aufsätze sind, wie üblich in der »Allgemeinen Zeitung«, nicht unterzeichnet, werden aber Vocel zugeschrieben. Vgl. Jiří Kořalka: Jan Hus und die Hussiten in der europäischen Wissenschaft und Kultur um die Mitte des 19. Jahrhunderts. — In: Österreichische Osthefte 27 (1985), S. 29. Ein Aufsatz betitelt »Die Czechophobie«, der die Parität von Tschechisch und Deutsch in Böhmen bestätigt und verteidigt, ist mit »J. E. W.« unterzeichnet. Vgl. Allgemeine Zeitung, Beilage Nr. 236, 23. August 1844, S. 1881–1883.

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  24. Henrik Ibsen: Samlede Verker. Hundreârsutgave. Bd. 9. Oslo 1932, S. 190. Für den Hinweis danke ich meinem verehrten Kollegen Professor George C. Schoolfield.

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  25. Vgl. Lengauer [Anm. 29], S. 196; vgl. auch Häusler: Alfred Meißner [Anm. 28], S. 169f. und Alfred Meißner: Revolutionäre Studien aus Paris (1849). Frankfurt a.M. 1849, Bd. 2, S. 4f.

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  26. Emil Söffe: Erinnerungen an Alfred Meißner. — In: Deutsche Arbeit 5 (1906), S. 230.

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Sammons, J.L. (2010). Jan Žižka als heikles Vormärzthema Teil II Beobachtungen zu Carl Herloßsohn, Moritz Hartmann und Alfred Meißner. In: Brenner-Wilczek, S. (eds) Heine-Jahrbuch 2010. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00578-6_10

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