Zusammenfassung
Die folgenden Bemerkungen wollen verstanden werden als Aufforderung, die zionistische Ideologie nach einer Seite hin auszuführen, nach der sie gewöhnlich nicht ausgeführt wird. Sie folgen dem vor einem Jahr erschienenen Buch Sigmund Freuds »Die Zukunft einer Illusion«. Sie tun dies nicht, um sich mit der Autorität eines Mannes von europäischem Ruf zu decken — auf dem Feld, auf dem sie sich bewegen, gibt es keine Autoritäten —; auch nicht, weil das, was sie besagen, nicht ohne Freud hätte gewußt werden können; sondern, weil die in Deutschland nicht eben gewöhnliche Klarheit und Einfachheit der Freudschen Redeweise geeignet ist, das Herumreden um die eigentlichen Fragen zu verhindern. Diese Klarheit und Einfachheit ist allerdings auch eine große Gefahr; sie täuscht die an andere Redeweisen gewöhnten Leser über den Gehalt der Freudschen Darlegungen, ihren Gehalt durchaus auch an Fragwürdigkeit, hinweg. Wie leicht ist es jedem Leser der hier anzuzeigenden Schrift, der auch nur die an den deutschen Universitäten übliche Art, die Frage der Religion abzuhandeln, kennt, diese Schrift als oberflächlich abzutun. Wer sich mit solcher Kritik begnügt, hat nichts von der Freud leitenden Frage verstanden.
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Strauss, L. (2008). »Die Zukunft einer Illusion« (1928). In: Meier, H. (eds) Die Religionskritik Spinozas und zugehörige Schriften. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00348-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00348-5_6
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02264-6
Online ISBN: 978-3-476-00348-5
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