Zusammenfassung
Im Gegensatz zur literarischen Landschaft des 17. Jahrhunderts zeigt sich die Epoche der Aufklärung geprägt durch eine Vielzahl von Prosagattungen, die im Einzelfall schwer gegeneinander abgrenzbar sind. Die poetischen Innovationen, die seit 1730 die Erzählkunst bestimmen, wirken tief bis ins 19. Jahrhundert hinein. In der Aufklärung beschleunigt sich die ästhetische Entwicklung von Prosasatire, autobiographischen Formen, Idylle, kurzer Erzählung und Roman, die sich partiell schon nach 1700 abgezeichnet hatte. Zu beobachten ist damit der geschmacksbildende Aufstieg jener narrativen Gattungen, die auch im literarischen Spektrum der Moderne seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts einen exponierten Rang erobern können. Einzig der von der Aufklärung hochgeschätzten Fabel, die sich vor Lessing zumeist in versifizierter Form präsentiert, wird nach 1800 keine wesentliche Beachtung beschieden sein. Im Gegensatz zu Erzählung und Roman haftet an ihr der Makel einer strikt wirkungspoetischen Orientierung, die spätere Epochen als Produkt obsoleten rationalistischen Kalküls betrachten.
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Alt, PA. (2007). Fabel, Erzählung, Roman. In: Aufklärung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00317-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00317-1_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02236-3
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