Zusammenfassung
Wenn Vertreter der unteren Schichten bei Mozart Gelegenheit erhalten, Höhergestellten die Leviten zu lesen, finden sie, die Situation auskostend, kein Ende: Cherubino wird von Figaro am Ende des ersten Aktes regelrecht fertiggemacht (»Non più andrai farfallone«, Nr. 9); Despina spielt gegenüber den beiden nahezu lebensuntüchtigen und nach ihrer Meinung liebesuntüchtigen Damen die Rolle derjenigen, die sich Moral nicht leisten kann und nicht will — das Mannsvolk verdient es nicht, sie tut es ausführlich (Così fan tutte, Nr. 12 und 19); Leporello schmeckt die Liebesabenteuer seines Herren nicht nur genüßlich nach, er demütigt zugleich die, der er es erzählt, und leistet sich nach dem eiligen Geplapper des ersten Teils von »Madamina, il catalogo è questo« (Nr. 4) ein voyeurhaft ausmalendes Andante con moto, für Elvira eine Folter.
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Martin Geck, Mozart. Eine Biographie, Reinbek 2005, S. 264.
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Gülke, P. (2006). Wessen Musik?. In: Auftakte — Nachspiele. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00165-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00165-8_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02122-9
Online ISBN: 978-3-476-00165-8
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