Zusammenfassung
Im Folgenden soll versucht werden, die komplexen Zusammenhänge der heineschen Bedingungen und Erfahrungen zu erörtern, um dabei sein Bild vom Islam zu begreifen und seine Entwürfe von einer orientalisch-islamischen Lebenswelt im Unterschied zu seiner jüdisch-christlichen Herkunft und Sozialisation in den Blick zu bekommen.1 Besondere Beachtung verdient dabei seine frühe Tragödie »Almansor«, weil hier ein im Europa der damaligen Zeit beliebter islamischer Exotismus wie eine Folie wirken könnte für die eigenen jüdisch-deutschen Bedingungen. Doch auch späte Gedichte sind von besonderem Belang, da sie den Beleg dafür bilden, dass ihn das islamische Thema ein Leben lang begleitet hat. Solche Fragen sind aber nicht verständlich zu beantworten, wenn nicht weitere Überlegungen vorausgeschickt werden, die sich mit Heines Stellung zwischen den Religionen und mit seiner Bibellektüre beschäftigen.
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Anmerkungen
Vgl. den Beitrag des Verf.: »Die wichtigste Frage der Menschheit«. Heine als Theologe. (1990). Zuletzt in: Christian Liedtke (Hrsg.): Heinrich Heine. Neue Wege der Forschung. Darmstadt 2000, S. 147–162.
Vgl. Mirjam Weber: Der »wahre Poesie-Orient«. Eine Untersuchung zur Orientalismus-Theorie Edward Saids am Beispiel von Goethes »West-östlichem Divan« und der Lyrik Heines. Wiebaden 2001 (Mizan. Bd. 9).
Vgl. Verf.: Heinrich Heines »Der Dichter Firdusi«: Fremde Historie als eigene Situation. — In: Ballade und Historismus. Die Geschichtsballade des 19. Jahrhunderts. Hrsg. von Winfried Woesler. Heidelberg 2000 (= Beihefte zum Euphorion, 38) S. 116–134.
Vgl. zum Verhältnis »Heine und Fouqué« den gleichlautenden Aufsatz des Verf. mit dem Untertitel »Romantischer Ausgangspunkt mit emanzipierten Folgen«, in: Markus Winkler (Hrsg.): Heinrich Heine und die Romantik. Heinrich Heine and Romanticism. Erträge eines Symposiums an der Pennsylvania State University (21.–23. September 1995). Tübingen 1997, S. 15–39, bes. S. 20.
Gerhard Höhn: Heine-Handbuch. Zeit. Person, Werk. 2., aktualisierte u. erweiterte Aufl. Stuttgart u. Weimar 1997, S. 47.
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Kruse, J. (2005). »Aber, Allah! Welch ein Anblick!« Heinrich Heine und der Islam. In: Kruse, J.A. (eds) Heine-Jahrbuch 2005. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00154-2_7
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