Skip to main content

Heines Homer-Rezeption im intertextuellen Geflecht

  • Chapter
»… meine liebe Freude an dem Göttergesindel«

Part of the book series: Heine-Studien ((HEINEST))

  • 256 Accesses

Zusammenfassung

Bekanntlich ist, was die griechische Mythologie angeht, Homer die Hauptquelle für Heines Mythenbearbeitung. Heine lernte bereits in seiner Schulzeit die Gesänge Homers kennen. Im Kapitel VII des Buches Le Grand, wo Heine über die Qualen, die er in der Schule ausstehen musste, berichtet, ist auch die homerische Mythologie kurz erwähnt. Neben den Sprachen wie Lateinisch, Griechisch, Hebräisch und Französisch, sowie zur Allgemeinbildung gehörenden Fächern wie Rechnen, Geographie und Naturgeschichte gehörte die Mythologie zu den damaligen Lehrfächern:

Auch in der Mythologie ging es gut. Ich hatte meine liebe Freude an dem Göttergesindel, das so lustig nackt die Welt regierte. Ich glaube nicht, daß jemals ein Schulknabe im alten Rom die Hauptartikel seines Katechismus, z. B. die Liebschaften der Venus, besser auswendig gelernt hat, als ich. Aufrichtig gestanden, da wir doch einmal die alten Götter auswendig lernen mußten, so hätten wir sie auch behalten sollen, und wir haben vielleicht nicht viel Vortheil bey unserer neurömischen Dreygötterey, oder gar bey unserem jüdischen Eingötzenthum. Vielleicht war jene Mythologie im Grunde nicht so unmoralisch, wie man sie verschrien hat; es ist z. B. ein sehr anständiger Gedanke des Homers, daß er jener vielbeliebten Venus einen Gemahl zur Seite gab. (VI, 189)

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 79.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Notizen

  1. Lydia Baer, Anklänge an Homer (nach Voß) in der „NordseeHeinrich Heines. In: The Journal of english and germanic philology, 21(1930), S. 1–17, hier: S. 1.

    Google Scholar 

  2. Johann Gottfried Herder, Vom neuem Gebrauch der Mythologie, in: Johann Gottfried Herder. Frühe Schriften 1764–1772,, hrsg. v. Ulrich Gaier, Frankfurt am Main 1985, S. 432–455, hier: S. 434.

    Google Scholar 

  3. Benjamin Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon. Reprograph. Nachdr. d. Ausg. Leipzig, Gleditsch 1770, Dannstadt 1996, Sp. 1715.

    Google Scholar 

  4. (Zitierte Ausgabe: Homer, Odyssee und Homerische Hymnen. Übersetzt von Anton Weiher, München 1990, S. 453–525, hier S. 511.)

    Google Scholar 

  5. Walther Killy, Mein Pferd für’n goes Bild Heine und Geibel, in: Ders., Wandlungen des lyrischen Bildes. 7., unveränd Aufl., Göttingen 1978 (1. Aufl: Gottingen 1956), S. 94–115, hier: S. 113.

    Google Scholar 

  6. (Zitierte Ausgabe: Ovid, Metamorphosen. In der Übertragung von Johann Heinnch Voß, mit den Radierungen von Pablo Picasso und einem Nachwort von Bernhard Kytzler. Frankfurt am Main 1990.)

    Google Scholar 

  7. Jeffrey L. Sammons, Heinrich Heine. Stuttgart 1991, S. 34 f.

    Google Scholar 

  8. (Aischylos, Der gefesselte Prometheus, in: Aischylos, Tragödien, übersetzt von Oskar Werner, München 1990, S. 267–303, hier: V. 536 ff., S. 287.)

    Google Scholar 

  9. Friedrich Schiller, Die Götter Griechenlandes (Erstdruck 1788, zweite Fassung 1800), in: Friedrich Schiller. Sämtliche Werke, hrsg. v. Gerhard Fricke u. Herbert G. Göpfert, Bd. I. Gedichte, Dramen I, München 1987, S. 163–173.

    Google Scholar 

  10. Jürgen Brummack, Heinrich Heine. Epoche - Werk - Wirkung, München 1980, S. 110.

    Google Scholar 

  11. Bernd Kortländer, Die Erfindungdes Meeres aus dem Geist der Poesie. Heines Natur, in: »Ich Narr des Glücks«. Heinrich Heine 1797–1856. Bilder einer Ausstellung, hrsg. v. Joseph A. Kruse, Stuttgart (u. a.) 1997, S. 261–269, hier, S. 265.

    Google Scholar 

  12. Paul Philippe Comte de Ségur, Histoire de Napoléon et de la grande armée pendant 1812, Paris 1824.

    Google Scholar 

  13. Hans Blumenberg, Wirklichkeitsbegriff und Wirkungspotential des Mythos, in: Terror und Spiel. Probleme der Mythenrezeption, hrsg. v. Manfred Fuhrmann, München 1971 (= Poetik und Hermeneutik 4.), S. 11–66, hier: S. 52.

    Google Scholar 

  14. Gérard Genette, Palimpseste. Die Literatur auf zweiter Stufe, übersetzt von Wolfram Bayer u. Dieter Hornig. Frankfurt am Main 1993 (Übersetzt nach der ergänzten 2. Auflage.

    Google Scholar 

  15. Wulf Wülfing / Karin Bruns / Rolf Parr, Historische Mythologie der Deutschen 1798–1918. München 1991, S. 7.

    Google Scholar 

  16. Honoré Daumier, Antike Geschichte (Histoire Ancienne, 1841–43 in Charivari), übersetzt, kommentiert herausgegeben von Karl Riha und Wolfgang Drost, Frankfurt am Main 1983, S. 54.

    Google Scholar 

  17. Arnold Pistiak, » Wie langsam kriechet sie dahin«. »… die selbstbewußte Freyheit des Geistes«, in: Bernd Kordänder (Hrsg.), Gedichte von Heinrich Heine, Stuttgart 1995, S. 226–235, hier: S. 232.

    Google Scholar 

  18. Joachim Wohlleben, Die Serrine Homers, Gottingen 1990, S. 106.

    Google Scholar 

  19. Vgl Elisabeth Frenzei, Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte, 9., überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart 1998, S. 316.

    Google Scholar 

  20. Zitierte Ausgabe: Johann Wolfgang Goethe, Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Hrsg. Von Erich Trunz. München 1988.

    Google Scholar 

  21. (Lachmann, Intertextualität, in: Das Fischer Lexikon Literatur. Hrsg. v. Ulfert Ricklefs. Bd. 2. Frankfurt a. M. 1996, S. 794–809, hier. S. 805).

    Google Scholar 

  22. Jochen Schmidt, Goethes Faust, Erster und Zweiter Teil: Grundlagen – Werk – Wirkung. München 1999, S. 22.

    Google Scholar 

  23. Johann Joachim Winckelmann, Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst, hrsg. v. Ludwig Uhlig, Stuttgart 1995 (1. Auflage: 1969), S. 20.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2005 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Park, EK. (2005). Heines Homer-Rezeption im intertextuellen Geflecht. In: »… meine liebe Freude an dem Göttergesindel«. Heine-Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00102-3_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00102-3_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-02073-4

  • Online ISBN: 978-3-476-00102-3

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics