Zusammenfassung
Wir sind bei der Erörterung der apriorischen Voraussetzungen spekulativer Philosophie auf ein Phänomen gestoßen, das dazu Anlaß geben könnte, diese aus dem Bereich wissenschaftlicher Aussagesysteme in den der »Gedankendichtung« zu verweisen (was strenge Positivisten und kritische Rationalisten ja auch getan haben). Spekulative Philosophie spricht über sich — und in der Folge fundamental auch über ihre Gegenstände — in metaphorischer Rede. Nun gilt die Metapher als »uneigentliche« Rede, und schon Aristoteles hat gegen ihren Gebrauch in streng wissenschafdicher Untersuchung Bedenken angemeldet: »Alles auf metaphorische Weise Ausgesagte ist undeudich«.1
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Notizen
Blumenberg, Paradigmen zu einer Metaphorologie, Bonn 1960.
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, in: Gesamtausgabe, Band 5, Frankfurt am Main 1959, S. 181 f.
Vgl. dazu Hans Heinz Holz, Sprache und Weh Probleme der Sprachphilosophie, Frankfurt am Main 1953, Teil III.
Ders., China im Kulturvergleih, Köln 1994, Teil I.
Bruno Snell, Der Aufbau der Sprache, Hamburg 1952, S. 159 f.
Friedrich Nietzsche, Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik, in: Werke, ed. Schlechta, München 1954, Band I, S. 7 ff, hat in mythologischer Sprache diese Wurzel des griechischen Seinsverständnisses in seiner Charakterisierung des Apollinischen genau getroffen.
Siehe Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin 231995, S. 585.
Das Grimmsche Wörterbuch, Nachdruck München 1999, Band 13, stellt ganz auf die korrelative Zuordnung von nehmen und geben ab, letztlich also auch auf einen Besitzwechsel.
Josef König, Sein und Denken, Halle 1937, hat den Ursprung solcher metaphorischer Benennungen aus dem »bestimmten Eindruck«, der der »Eindruck von einem Bestimmten« ist, untersucht Ebd., S. 7 ff.
Vgl. dazu Volker Schürmann, Zur Struktur hermeneutischen Sprechens. Eine Bestimmung im Anschluß an Josef König, Freiburg/München 1999, bes. S. 109 ff.
Karl Büchner, »Altrömische und horazische Virtus«, in: Hans Oppermann (Hrsg.), Römische Wertbegriffe, Darmstadt 1983, S. 376 ff.
Vgl. Volker Schürmann, »Die Metapher des Weckens bei Josef König«, in: Topos 7, Dialektik-Konzepte 1996, S. 49 ff.
Wolfgang Kayser, Das sprachliche Kunstwerk, Bern 1948, S. 109 ff, gibt eine Übersicht über die rhetorischen Figuren.
Roman Jakobsohn, »Linguistics and Poetics«, in: Th. A. Sebeok (Hrsg.), Style in Language, 1960. —Jacques Lacan, Ecrits, Paris 1966.
Elmar Holenstein, Linguistik, Semiotik, Hermeneutik, Frankfurt am Main 1976.
Ivor Armstrong Richards, The Philosophy of Rhetoric, New York 1936.
Siehe Anselm Haverkamp (Hrsg.), Theorie der Metapher, Darmstadt 1983.
Paul Henle (Hrsg.), Sprache, Denken, Kultur, Frankfurt am Main 1969, S. 252.
Wilhelm von Humboldt, Werke, ed. Flitner/Giel, Darmstadt 1981, Band 5, S. 196 f.
Zum eu legein vgl. Josef König, Vorträge und Aufsätze, Freiburg/München 1978, S. 15 ff.
Fritz Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, Zürich 1980, Band I, S. 487 f.
Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, 2. Auflage (B), Riga 1787, S. 176 ff.
Kant, Kritik der Urteilskraft, Riga 1790, S. 250 ff.
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Philosophie der Kunst, in: Gesammelte Werke, I. Abt. Band 5, 1859, S. 638.
Helmuth Plessner, Die Stufen des Organischen und der Mensch, in: Gesammelte Schriften, Band IV, Frankfurt am Main 1980.
Vgl. Hans Heinz Holz, Mensch — Natur. Helmuth Plessner und das Konzept einer dialektischen Anthropologie, Bielefeld 2003, S. 117 ff.
Hans Lipps, Untersuchungen zu einer hermeneutischen Logik, Frankfurt am Main 1938, S. 7 ff.
Hans Heinz Holz, »Das Wesen metaphorischen Sprechens«, in: Festschrift Ernst Bloch zum 70. Geburtstag, Berlin 1955, S. 101 ff.
Bruno Snell, Die Entdeckung des Geistes, Hamburg 1948.
Hermann Grapow, Die bildlichen Ausdrücke des Altägyptischen, Darmstadt 1983.
Walter Benjamin, »Über das mimetische Vermögen«, in: Gesammelte Schriften, Band II, Frankfurt am Main 1977, S. 210 ff.
Kenneth Burke, Die Rhetorik in Hitlers ›Mein Kampf und andere Essays, Frankfurt am Main 1967, S. 126 f.
Burke, A Grammar of Motives, Englewood Cliff, N.J. 1945, S. 503.
Josef König, Kleine Schriften, Freiburg/München 1994, S. 156 ff.
König, Vorträge und Aufsätze, Freibure/München 1978, S. 321 f.
Vgl. dazu Hans Heinz Holz, »Werner Krauss’ sprachphiloso-phische Standortbestimmung«, in H. Hofer/Th. Karger/Chr. Riehn (Hrsg.), Werner Krauss, Literatur Geschichte Schreiben, Tübingen/Basel 2003, S.143 ff.
Vgl. Hans Heinz Holz, China im Kulturvergleich, Köln 1994, S.59ff.
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Holz, H.H. (2005). Metaphorisch Bedeutetes. In: Weltentwurf und Reflexion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00092-7_11
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